ATU schneller als Postbank:Überholmanöver

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Die Werkstatt-Kette will noch vor der Postbank an die Börse gehen. Der ursprünglich für das dritte Quartal geplante Börsengang wird nun auf Mitte Juni vorverlegt.

Die Werkstatt-Kette Auto-Teile Unger (ATU) will bereits Mitte Juni an die Börse gehen und könnte damit die Postbank überholen. Ursprünglich hatte das Unternehmen angekündigt, bis zum dritten Quartal an die Börse zu gehen.

(Foto: Foto: dpa)

Nach derzeitiger Planung starte die Angebotsfrist Ende Mai oder Anfang Juni, teilte das Unternehmen mit. Ein substanzieller Anteil der Aktien soll aus einer Kapitalerhöhung stammen, sagte ATU-Chef Werner Aichinger.

Mittelfristig Aufnahme in den MDax

In Deutschland sollen die Aktien in einem öffentlichen Angebot an Kleinanleger verkauft werden, erklärte ATU. Außerhalb Deutschlands sei eine Privatplatzierung bei institutionellen Anlegern geplant.

Zunächst soll die Aktie an der Frankfurter Börse im "Prime Standard" notiert werden. Mittelfristig sei die Aufnahme in den MDAX geplant. "Wir sehen da gute Chancen, weil wir einen hohen Streubesitz haben werden", sagte ein Sprecher. Möglicherweise sei dieses Ziel bereits im kommenden Jahr zu erreichen.

Über den Umfang des Emissionsvolumens machte der Sprecher keine Angaben. Medienberichten zufolge könnte es bei rund einer Milliarde Euro liegen. ATU will nach eigenen Angaben mit dem Emissionserlös Gesellschafterdarlehen in Höhe von rund 275 Millionen Euro ablösen. Zudem sollen die Bankkredite von derzeit 491 Millionen Euro reduziert werden.

Firmengründer Unger will Anteil reduzieren

Die britische Beteiligungsgesellschaft Doughty Hanson will nach Auskunft des Sprechers ihren Anteil von derzeit 72 Prozent zum größten Teil oder ganz abgeben. Auch Firmengründer Peter Unger, der zur Zeit noch 19 Prozent an dem Unternehmen hält, wolle seinen Anteil reduzieren.

ATU hatte sich seit der Gründung 1985 zur größten freien Werkstattkette Deutschlands entwickelt. Derzeit hat das Unternehmen 461 Filialen und will bis Jahresende weitere 26 Werkstätten in Deutschland eröffnen.

ATU hatte 2003 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 125,4 Millionen Euro bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und beschäftigte Ende März rund 12 300 Mitarbeiter.

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