Atomkraft:DIHK-Präsident für Ausstieg aus dem Ausstieg

DIHK-Präsident Ludwig Georg Brauns Vertrauen in die Kernkraft ist unerschütterlich: Trotz aller Pannen, die es zuletzt gleich in mehreren Reaktoren gegeben hatte, hofft er auf einen Widerruf des Atomausstiegs.

Braun sagte der Bild-Zeitung vom Montag: "Wenn die Vernunft siegt, wird der Ausstieg rückgängig gemacht."

Man könne nicht gleichzeitig gegen den Klimawandel kämpfen und saubere Kraftwerke abschalten. Den Vorstoß von Umweltminister Sigmar Gabriel, alte Atomkraftwerke früher vom Netz zu nehmen, lehnte Braun ab: "Was soll das bringen?" Wer jetzt Kraftwerke abschalte, gefährde die Energiesicherung und nehme in Kauf, dass die Strompreise drastisch steigen.

Zudem müssten Versorgungsengpässe beim Strom in Deutschland dann mit ausländischem Kernkraft-Strom ausgeglichen werden, kritisierte Braun weiter.

Pannen in drei Reaktoren

In den letzten Wochen war es in insgesamt drei Reaktoren in Deutschland zu Pannen und Unregelmäßigkeiten gekommen. Der Vattenfall-Reaktor Krümmel liegt seit einem Trafo-Brand Ende Juni still.

Der Meiler in Brunsbüttel vom gleichen Betreiber wurde nach immer neuen Pannen am Wochenende vollständig abgeschaltet.

Am Sonntag teile dann das niedersächsische Umweltministerium mit, dass im Rahmen einer routinemäßigen Prüfung beim Reaktor Unterweser eine "fehlerhafter Einstellung einer Armatur" im Not- und Nachtkühlsystem festgestellt worden sei. Das Kernkraftwerk wird von Eon betrieben.

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