AT&T Wireless verkauft:Cingular wird ein Schwergewicht

Das Bietergefecht um die Nummer drei auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt ist entschieden: AT&T Wireless geht für rund 41 Milliarden Dollar an den US-Anbieter Cingular.

Damit entsteht voraussichtlich bis Ende des Jahres der größte Anbieter auf dem US-Mobilfunkmarkt mit 46 Millionen Kunden und einem Umsatz von hochgerechnet rund 32 Milliarden Dollar. In dem dramatischen Bieterwettbewerb um AT&T Wireless stach Cingular den weltgrößten Mobilfunkanbieter Vodafone aus.

Gemäß dem Angebot, für das die Aufsichtsräte sowohl von Cingular als auch von ATT Wireless bereits grünes Licht gaben, sollen 15 Dollar pro Aktie gezahlt werden. Dem Geschäft müssen zunächst aber noch die Anteilseigner von ATT Wireless sowie die US-Wettbewerbsbehörden zustimmen. Cingular ist eine Tochter von SBC Communications und BellSouth und hat rund 24 Millionen Kunden in den USA. AT&T hat rund 22 Millionen Kunden.

"Dies sind großartige Neuigkeiten für die amerikanischen Mobilfunknutzer", erklärte Cingular-Mobilfunkchef Stan Sigman. Durch den Zusammenschluss würden Reichweite, Zuverlässigkeit, Telefonqualität und Dienstleistungen des Mobilfunkangebots verbessert.

Vodafone geschlagen

Kurz zuvor hatte der weltgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone seinen Rückzug aus der Übernahmeschlacht angekündigt. Es sei nicht im Interesse der Aktionäre, die Verhandlungen fortzusetzen, erklärte das Unternehmen in London.

ATT Wireless hatte sich am 22. Januar nach einer Serie schwacher Unternehmenszahlen selbst zum Verkauf gestellt. Zudem war der Konkurrenzkampf auf dem US-Mobilfunkmarkt in den vergangenen Monaten bedeutend härter geworden, nachdem ein neues Gesetz es den Kunden erlaubte, den Anbieter zu wechseln, aber ihre Handynummer zu behalten. Die Folge war ein gnadenloser Preiskampf.

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