Arbeitsminister Scholz:Staat soll länger für Kurzarbeit zahlen

Reaktion auf die Finanzkrise: Arbeitsminister Scholz erwägt eine deutlich längere Zahlung von Kurzarbeitergeld. Entlassungen sollen so vermieden werden.

"Ich mache mir Gedanken darüber, die Zeiträume, in denen Unternehmen Kurzarbeitergeld beantragen können, von sechs Monaten auf bis zu anderthalb Jahre zu verlängern", sagte Scholz den Stuttgarter Nachrichten. Firmen könnten so an ihren Belegschaften festhalten.

Bundesarbeitsminister Scholz will Unternehmern unter die Arme greifen. Seine Idee: Kurzarbeitergeld könnte deutlich länger gezahlt werden. (Foto: Foto: AP)

Bei Kurzarbeit arbeiten Arbeitnehmer weniger oder überhaupt nicht. Für ihren Verdienstausfall kommt teilweise die Bundesagentur für Arbeit auf.

Gute Mitarbeiter in den Unternehmen halten

Scholz warnte die Wirtschaft zugleich vor panikartigen Reaktionen auf die Finanzkrise. "Die reale Wirtschaft darf nicht massiv von den Krisensymptomen auf den Finanzmärkten angesteckt werden."

Vielmehr sollten die Unternehmer an guten Mitarbeitern festhalten und Schwankungen gemeinsam durchstehen. Eine vorzeitige Trennung von Mitarbeitern könne sich als unkluge Entscheidung herausstellen.

An diesem Donnerstag wird die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Arbeitslosenzahlen für Oktober vorstellen. Spannend wird dann die Prognose von BA-Chef Frank Weise sein, inwiefern die sich abkühlende Konjunktur auf den Arbeitsmarkt durchschlagen könnte.

© sueddeutsche.de/dpa/mel/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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