Arbeitsmarkt:Das kleine Februar-Wunder

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Im tiefsten Winter sind die Arbeitslosenzahlen deutlich gefallen - das hat es zuletzt vor vier Jahren gegeben. Es gab im Februar rund 800.000 Arbeitslose weniger als im Jahr zuvor.

Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hat auch im Februar angehalten. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Januar um 24.000 auf 4,22 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Im Jahresvergleich sank die Arbeitslosenzahl sogar um 826.000.

Die Arbeitslosenquote verringerte sich leicht auf 10,1 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit lag der Bundesagentur zufolge vor allem in der guten Konjunktur und dem weiter milden Winter begründet.

Im Februar steigt die Zahl der Arbeitslosen den Angaben zufolge gewöhnlich an. Eine Abnahme gab es demnach zuletzt im Februar 2000.

Die gute Konjunktur sorgte laut Bundesagentur vor allem für einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Neben dem milden Wetter habe zudem das Saison-Kurzarbeitergeld eine Rolle bei der positiven Entwicklung gespielt. Dieses ermöglicht es Baubetrieben, Entlassungen in den Wintermonaten zu vermeiden.

Weniger Arbeitslose auch in Europa

Das Anziehen der Konjunktur ist jedoch nicht nur in Deutschland festzustellen, auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Eurozone verbessert sich weiter. Im Januar betrug die Arbeitslosenquote in der Währungsgemeinschaft nach Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat vom Mittwoch 7,4 Prozent gegenüber 7,5 Prozent im Dezember.

Damit lag sie erneut unter den Quoten der Gesamt-EU von 7,5 Prozent im Januar und 7,6 Prozent im Dezember. Im Januar vergangenen Jahres hatten die Statistiker in Luxemburg eine Arbeitslosigkeit von jeweils 8,3 für Eurozone und EU berechnet. Deutschland hatte im Januar eine Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent.

Die niedrigsten Quoten in der Gesamt-EU verzeichneten die Niederlande mit 3,6 Prozent und Estland mit 4,2 Prozent. In Dänemark hatte die Zahl im Dezember bei 3,2 Prozent gelegen, für Januar lagen noch keine Berechnungen vor.

Schlusslichter waren erneut Polen (12,6 Prozent) und die Slowakei (11,0 Prozent). Die stärkste Zunahme binnen Jahresfrist verzeichnete Ungarn mit einem Anstieg von 0,6 Prozentpunkten auf 7,9 Prozent.

© sueddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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