Arbeitslosigkeit:Quote sinkt stärker als erwartet

Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen überraschte die Experten, die mit ihren Prognosen daneben lagen. Zurückzuführen ist er zum Teil jedoch auch auf die neuen Sanktionsmöglichkeiten für offensichtlich unwillige Arbeitslose.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Oktober um rund 55.000 auf 4.151.800 gesunken. Das sind rund 220.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 10,0 Prozent.

Die Veränderung im Vergleich zum Vormonat hat jedoch hauptsächlich saisonale Gründe. Zudem schlügen sich hier die neuen Sanktionsmöglichkeiten für offensichtlich unwillige Arbeitslose nieder, wie Fachleute betonten.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, sagte, der Rückgang der Arbeitslosenzahlen sei stärker ausgefallen als erwartet. Von einer grundlegenden Wende am Arbeitsmarkt könne jedoch noch nicht die Rede sein. Dafür müsste auch die Beschäftigung steigen, sagte Gerster in Nürnberg.

Im Osten doppelt so viele

Im September waren nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit 4.206.800 Männer und Frauen arbeitslos gewesen. Dies waren 107.400 weniger als im Monat davor, aber 265.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 10,1 Prozent.

Im Westen hatten die Arbeitsämter 2.653.000 Jobsucher registriert, was einem Rückgang von 69.800 im Vergleich zum August entsprach. Im Osten ging die Zahl der Erwerbslosen um 37.600 auf 1.553.900 zurück.

Damit lag die Arbeitslosenquote im Osten mit 17,8 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Westen mit 8,1 Prozent.

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