Arbeitgeber und Gewerkschaften:Beim Geld fängt die Freundschaft an

Wenn es darum geht, dass der zu verteilende Kuchen insgesamt größer wird, demonstrieren Arbeitgeberpräsident Hundt und Verdi-Chef Bsirske seltene Einigkeit: Beide sind dafür, die dritte Stufe der Steuerreform vorzuziehen.

Hundt sagte der Bild-Zeitung am Montag: "Das wäre ein dringend benötigter Impuls für ein Anziehen des Wirtschaftswachstums."

Auch Bsirske forderte eine rasche Senkung der Einkommensteuer. "Das Vorziehen der Steuerreform vor allem bei kleinen und mittleren Einkommen belebt die Wirtschaft", sagte er dem Blatt. Eine weitere Entlastung der Besserverdiener hält er aber für unnötig: "Das Geld für die Senkung des Spitzensteuersatzes wäre in öffentlichen Investitionen besser angelegt."

Warnung vor Steuer-Tricks

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, warnte die Bundesregierung angesichts der Diskussion über eine Gegenfinanzierung vor Steuer-Tricks: "Das Vorziehen der Steuerreform wird nur dann zum Befreiungsschlag, wenn Bürger und Betriebe netto mehr übrig behalten. Die Entlastung bei Lohn- und Einkommensteuer darf nicht durch höhere Sozialabgaben oder Steuererhöhungen an anderer Stelle wieder aufgefressen werden."

Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hatte am Freitag grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, die dritte Stufe der Steuerreform um ein Jahr auf 2004 vorzuziehen. Voraussetzung sei ein verfassungsgemäßer Haushalt, ein drastischer Subventionsabbau und das Entgegenkommen der Oppositionsmehrheit im Bundesrat.

(sueddeutsche.de/dpa)

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