Anleihen und Devisen:Verschuldung  macht Anleger nervös

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Die Zugeständnisse der Macron-Regierung in Paris für höhere Sozialausgaben treiben die Neuverschuldung Frankreichs weiter nach oben. Anleihen des Landes werden daher verstärkt verkauft.

Die steigende Neuverschuldung Frankreichs ist bei den Anlegern am Anleihenmarkt nicht gut angekommen. Sie trennten sich am Montag von den Papieren des Landes, die Rendite der zehnjährigen Titel stieg im Gegenzug auf 0,74 Prozent. Der Risikoaufschlag zu der vergleichbaren Bundesanleihe notierte mit 0,48 Prozentpunkten in der Nähe eines vergangene Woche erreichten 18-Monats-Hochs. "Der Fokus am Anleihenmarkt liegt jetzt verstärkt auf Frankreich", sagte Marktstratege Cyril Regnat von der Bank Natixis. Anleihe-Investoren blickten bislang auf Italien, das wegen seiner Schuldenpläne im Clinch mit der EU-Kommission liegt. Frankreichs Regierung machte zuletzt aber Zugeständnisse für höhere Sozialausgaben nach wochenlangen Protesten gegen die Steuer- und Reformpolitik von Präsident Macron. Der französische Ministerpräsident Philippe sagte der Zeitung Les Echos, die Neuverschuldung seines Landes werde 2019 wohl bei rund 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. Erlaubt sind in der Europäischen Union drei Prozent.

Die Haushaltspläne des mexikanischen Präsidenten Obrador erfreuten die Investoren am Devisenmarkt. Sie deckten sich mit der Währung des Landes ein, der Dollar verbilligte sich im Gegenzug um ein Prozent auf 20,06 Peso. Nach den Plänen seien Staatsausgaben und Neuverschuldung geringer als erwartet, erklärten Analysten der Citi-Group. Das werde die Ratingagenturen zunächst davon abhalten, an den Bonitätsnoten Mexikos zu rütteln. Obrador ist seit erstem Dezember im Amt. Er hatte im Wahlkampf versprochen, mit den etablierten Parteien zu brechen, soziale Ungleichheit zu verringern, höhere Löhne und bessere Sozialleistungen zu bezahlen.

Die Kritik von US-Präsident Donald Trump an der erwarteten Zinserhöhung der Notenbank Federal Reserve erhöhte den Druck auf den Dollar. Der Euro zog entsprechend einen halben US-Cent bis auf 1,1358 Dollar an.

© SZ vom 18.12.2018 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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