Anleihen und Devisen:Italien-Bonds gefragt

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Die Kreditwürdigkeit Italiens bleibt vorerst unverändert. Das genügt den Anlegern, um Staatstitel des Landes zu kaufen. Am Devisenmarkt ist das britische Pfund in Euro so billig wie vor zehn Jahren. Der argentinische Peso bricht ein.

Die unveränderte Bewertung der Kreditwürdigkeit Italiens durch die Ratingagentur Fitch hat die Anleger am Staatsanleihenmarkt zu Wochenbeginn wieder zu Anleihen des Landes greifen lassen. Die Kurse der italienischen Staatstitel legten am Montag zu, die Rendite fiel im Gegenzug bis auf 1,706 Prozent nach 1,826 Prozent am vergangenen Freitag. Mit "BBB" liegt die Bewertung der Kreditwürdigkeit zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau. Hinzu kam, dass Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini von der rechten Lega, der zuletzt die Koalition mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung gesprengt hat und Neuwahlen anstrebt auf wachsenden Widerstand stößt.

Angesichts der wachsenden Angst vor einem ungeordneten EU-Ausstieg Großbritanniens ging die Talfahrt des Pfund weiter. Das Risiko werde auch bei einem raschen Sturz der Regierung von Premierminister Johnson nicht geringer, da Neuwahlen erst nach dem offiziellen Brexit-Termin am 31. Oktober abgehalten würden, warnte Manuel Andersch, Analyst der BayernLB. Der Pfund-Kurs fiel auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 1,2016 Dollar. Zum Euro erreichte die britische Währung mit 1,0727 Euro je Pfund sogar den tiefsten Stand seit Herbst 2009.

Noch heftigeren Turbulenzen war allerdings die argentinische Landeswährung ausgesetzt. Nach der Schlappe von Staatsoberhaupt Mauricio Macri bei einem wichtigen Stimmungstest zur Präsidentenwahl gegen den Oppositionkanditaten Alberto Fernandez war der Peso zeitweise um 30 Prozent eingebrochen, ein Dollar wurde mit 62 Peso gehandelt und war damit so teuer wie nie zuvor. Analysten gehen nun davon aus, dass Macri kaum noch eine Chance auf einen Sieg bei der eigentlichen Präsidentschaftswahl im Oktober hat. Investoren beurteilen Fernandez kritischer als Macri, weil er sich in der Vergangenheit für Eingriffe der Politik in die Wirtschaft ausgesprochen hat.

© SZ vom 13.08.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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