Anleihen und Devisen:Eurobonds gefragt

Lesezeit: 1 min

Anleger setzen auf europäische Staatsanleihen. Dies drückte die Renditen nach unten. Die EZB wird am Donnerstag voraussichtlich eine Aufstockung ihrer 750 Milliarden Euro schweren Wertpapierkäufe ankündigen.

Vor der EZB-Sitzung am Donnerstag haben die Anleger bei europäischen Staatsanleihen zugegriffen. In der Folge gerieten die Renditen der Bonds in der Euro-Zone am Dienstag unter Druck. Angesichts des massiven Konjunktureinbruchs wegen der Corona-Krise wird am Markt erwartet, dass die Europäische Zentralbank ihr eigentlich auf 750 Milliarden Euro begrenztes Notfall-Programm zum Kauf von Anleihen wohl um 500 Milliarden Euro aufstocken wird. "Wir rechnen mit einem Anstieg der Anlagenkäufe", sagte Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Investors in London. Infolge der Nachfrage fielen die Renditen der zehnjährigen deutschen Anleihen von minus 0,39 Prozent auf minus 0,42 Prozent. Auch bei Anleihen aus Italien, Portugal und Spanien griffen die Anleger zu und setzten damit die Renditen unter Druck. Mit dem Kauf von Anleihen können die Währungshüter viel billiges Geld in die Wirtschaft pumpen und damit die Konjunktur stützen.

Am Devisenmarkt war der Euro gefragt. Der Kurs der europäischen Währung kletterte bis auf knapp 1,12 Dollar und lag am Abend noch bei 1,1166 Dollar. Dies bedeutete eine Aufwertung von 0,3 Prozent gegenüber dem Vortag.

Die Preise am Ölmarkt legten erneut deutlich zu. Ein Fass der Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 3,3 Prozent auf 39,59 Dollar. Russland hat im Mai seine Ölproduktion nach eigenen Angaben deutlich gesenkt und erfülle damit fast vollständig die Vereinbarungen, die das Ölkartell Opec und seine Kooperationspartner (Opec+) für zwei Monate (Mai und Juni) im April getroffen hatten. Das teilte das Energieministerium in Moskau am Dienstag der Staatsagentur Tass zufolge mit. Zudem scheint sich die Opec bereits einig zu sein, die geltenden Produktionskürzungen um mindestens zwei Monate zu verlängern, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Russland werde offenbar ebenfalls zustimmen.

© SZ vom 03.06.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: