Anleihen, Devisen und Rohstoffe:Ölpreise auf  Zick-Zack-Kurs

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Anleger an den Rohstoffmärkten sorgen sich um die Weltwirtschaft. Deshalb herrscht Unsicherheit am Ölmarkt. "Sichere Häfen" sind hingegen gefragt.

Die Preise am Rohölmarkt sind zur Wochenmitte Achterbahn gefahren. Bereits in der jüngsten Vergangenheit zeigte der Ölmarkt keine klare Richtung mehr und es kam immer wieder zu starken Preisschwankungen. Für Verunsicherung sorgten politische Krisen und die sich abkühlende Weltkonjunktur. Vor allem aus China gab es mehrfach Hinweise auf ein Abflauen der Wirtschaft. Das würde für eine schwächere Nachfrage nach Öl sprechen. Ein Fass der Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich zunächst um 2,4 Prozent, bis zum Abend verteuerte sich der Rohstoff dann in der Spitze um mehr als fünf Prozent auf 56,56 Dollar. Dagegen fiel der Kupfer-Preis nach weiteren enttäuschend chinesischen Wirtschaftsdaten um 1,7 Prozent auf 5831 Dollar je Tonne.

Auch die Industrie der Euro-Zone und ihrer führenden Wirtschaftsmacht Deutschland geht mit Gegenwind ins neue Jahr. Ihr Wachstum fiel im Dezember jeweils so mager aus wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Währungsunion fiel dabei um 0,4 auf 51,4 Punkte, wie das Markit-Institut mitteilte. Ab 50 Punkten wird ein Wachstum signalisiert. Das belastete den Euro, der sich um mehr als einen US-Cent auf 1,1355 Dollar verbilligte. Einige Anleger nahmen Kurs auf vermeintliche "sichere Häfen". So war die "Antikrisen-Währung" Gold mit 1288 Dollar je Feinunze zeitweise so teuer wie zuletzt vor sieben Monaten. Ferner drückte die hohe Nachfrage nach Bundesanleihen die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Titel von 0,246 auf ein Zwei-Jahres-Tief von 0,147 Prozent.

Erleichtert reagierten Investoren auf die Verabschiedung des nachgebesserten italienischen Haushalts durch das Parlament in Rom am Wochenende. Sie griffen bei den Anleihen des Landes zu, im Gegenzug gaben die Renditen der zehnjährigen Papiere nach auf ein Fünf-Monats-Tief von 2,67 Prozent.

© SZ vom 03.01.2019 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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