Anleihen, Devisen und Rohöl:Italiens Anleihen erholt

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Italiens Wirtschaftsminister Tria wirbt bei den Finanzmärkten um Vertrauen für die Haushaltspolitik des Landes. Vorerst erfolgreich - die Anleger greifen bei italienischen Anleihen wieder zu, die Renditen geben entsprechend nach.

Mit seinem Versprechen, alles dafür zu tun, um das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen, hat Italiens Wirtschaftsminister Giovanni Tria den Anlegern am Anleihenmarkt Mut gemacht. Positiv wurden auch neue Konjunkturdaten des hoch verschuldeten Landes aufgenommen. So produzierten die italienischen Unternehmen im August mehr als im Vormonat. Der Zuwachs war der dritte binnen vier Monaten und zugleich der stärkste seit Dezember 2017. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen gab daraufhin nach und stand am Mittwochnachmittag bei 3,45 Prozent. Am Vortag hatte sie bei 3,7 Prozent noch den höchsten Stand seit Anfang 2014 markiert. In der vorigen Woche hatte der Streit zwischen der Regierung in Rom und der EU-Kommission über den Haushaltsentwurf für 2019 die Kurse der Staatstitel des Landes stark belastet.

Auch der Euro legte nach der Entspannung am italienischen Rentenmarkt wieder zu. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Dienstag noch bis auf 1,1432 Dollar gefallen war, setzte eine deutliche Erholung ein, die den Euro bis auf 1,1538 Dollar trieb. Außerdem sprachen Händler von einer breit angelegten Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug über Nacht etwas Auftrieb verliehen habe. Hier spielt die Entwicklung am Markt für amerikanische Staatsanleihen eine Rolle. Die zuletzt deutlich gestiegenen Renditen für US-Papiere gaben leicht nach, was den Greenback zur Wochenmitte unter Druck setzte.

Am Rohstoffmarkt fiel der Preis für ein Fass Öl der Nordseesorte Brent um 2,5 Prozent auf 82,69 Dollar. Zuvor hatte sich die Sorge vor einem zu geringen Angebot wegen der US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran abgeschwächt. Wichtige Akteure, darunter die Internationale Energieagentur IEA, hatten die Opec und andere relevante Förderländer aufgefordert, ihre Produktionsmengen zu erhöhen.

© SZ vom 11.10.2018 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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