Anleihen, Devisen, Rohstoffe:Sicherheit gesucht

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Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt lassen viele Investoren zu Staatsanleihen greifen. Im Gegenzug geben die Renditen nach. So rentiert die wichtige zehnjährige Bundesanleihe so tief wie seit einem halben Jahr nicht mehr.

Der enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht des Personaldienstleisters ADP hat am Mittwoch die Anleger in den "sicheren Hafen" Staatsanleihen getrieben. Im Gegenzug fiel die Rendite der zehnjährigen Bundestitel bis auf ein Sechs-Monats-Tief von minus 0,517 Prozent. Die Erholung am US-Arbeitsmarkt hat im Juli einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Unter dem Strich schuf die Privatwirtschaft 330 000 neue Stellen, wie aus der ADP-Umfrage hervorgeht. Experten hatten dagegen mit mehr als doppelt so vielen Jobs gerechnet. Derzeit ist die Rekordzahl von 9,2 Millionen offenen Stellen gemeldet. Für den am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung ist der in der Studie ermittelte schwache Stellenaufbau kein gutes Omen.

Am Devisenmarkt zog der Dollar nach anfänglichen Kursverlusten wieder an. Der Euro verbilligte sich im Gegenzug um 0,3 Prozent auf 1,1834 Dollar. Der Greenback profitierte von einer sehr guten Stimmung im Dienstleistungssektor der USA. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex legte im Juli auf einen Rekordwert zu. Der Anstieg fiel zudem deutlich stärker aus als von Analysten erwartet. Der Dienstleistungssektor ist für rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung verantwortlich. Das Wachstumsszenario in den USA bleibe intakt, kommentierten die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen die Daten. Die Diskussionen über eine Rückführung der sehr lockeren Geldpolitik der US-Notenbank könnten so an Fahrt aufnehmen.

Die Preise für Rohöl gaben weiter nach. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete mit 70,62 Dollar 2,5 Prozent weniger als tags zuvor. Am Markt werden die seit Beginn der Woche fallenden Ölpreise mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und der Sorge vor neuen Einschränkungen der Mobilität erklärt. Außerdem waren Stimmungsdaten aus der Industrie in den USA und in China enttäuschend ausgefallen.

© SZ vom 05.08.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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