Anleihen, Devisen, Rohstoffe:Euro fällt nach Zinsentscheid in den USA

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Die Gemeinschaftswährung verlor mehr als einen halben US-Cent an Wert. Zudem verschlechtern sich die Konjunkturprognosen für die Eurozone. Besonders für Italien sieht es düster aus.

Der Euro hat am Donnerstagabend nach dem Zinsentscheid in den USA nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung verlor mehr als einen halben US-Cent an Wert und kostete zuletzt 1,1365 Dollar. Die US-Notenbank Fed ließ den Leitzins zwar unverändert - er bleibt auf dem Niveau zwischen 2,0 bis 2,25 Prozent - sie stellte jedoch weitere Erhöhungsschritte in Aussicht. Die Fed hatte den Leitzins bereits drei Mal in diesem Jahr angehoben. Angesichts des soliden Wachstums der US-Wirtschaft seien weitere "allmähliche Steigerungen" des Leitzinses angemessen, wie die Währungshüter nach einer Sitzung ihres für die Zinspolitik zuständigen Ausschusses in Washington mitteilten. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Notenbank bei der nächsten Sitzung im Dezember den Zins erneut leicht anhebt. Mit den Zinserhöhungen will die Fed einer Überhitzung der Konjunktur und einer aus ihrer Sicht zu starken Inflation vorbeugen. Derzeit liegt die Preissteigerungsrate in den USA bei etwa zwei Prozent - es ist der Wert, den die Fed als den günstigsten für die Preisstabilität und eine gesunde Arbeitsmarktsituation betrachtet. Gegenwind für den Euro kam auch aus Europa. Die EU-Kommission veröffentlichte neue Konjunkturprognosen. Für die Eurozone und deren größte Volkswirtschaft Deutschland beurteilt die Kommission die Konjunkturaussichten wegen zahlreicher Risiken schlechter als noch im Frühjahr. Besonders wenig Wachstum erwartet Brüssel für Italien. Die Investoren italienischer Staatstitel reagierten skeptisch und verkauften. Entsprechend zog die Rendite der zehnjährigen Anleihe des Landes von 3,34 auf 3,42 Prozent an.

Rohöl verbilligte sich trotz der Warnung aus Teheran vor steigenden Ölpreisen durch US-Sanktionen. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet mit 70,66 Dollar zwei Prozent weniger.

Laut Händlern spekulieren Anleger auf eine höhere Förderung vor allem in den USA.

© SZ vom 09.11.2018 / Cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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