Anleihen, Devisen, Rohöl:Italienische Anleihen gefragt

Lesezeit: 1 min

Da die EU-Kommission und die italienische Regierung nach wochenlangem Gezerre ihren Defizitstreit beigelegt haben, greifen viele Anleger bei italienischen Anleihen zu.

Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) hat der Euro am Mittwoch den größten Teil seiner Gewinne abgegeben. Die Gemeinschaftswährung fiel unmittelbar nach dem Zinsentscheid von 1,1433 Dollar auf 1,1370 Dollar. Ungeachtet der erneuten Kritik von US-Präsident Donald Trump erhöhte die amerikanische Notenbank den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt auf 2,25 bis 2,5 Prozent. 2019 sollen nur noch zwei Anhebungen folgen.

Im September hatte die Fed noch drei Erhöhungen signalisiert. Die Aussicht auf ein Ende des Streits um den italienischen Haushalt ermuntert Anleger zum Kauf von Anleihen des Landes. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel am Mittwoch auf ein Drei-Monats-Tief von 2,76 Prozent. Die zweijährigen Papiere rentierten mit 0,395 Prozent sogar so niedrig wie zuletzt vor sieben Monaten. Der italienischen Regierung zufolge ist der Streit mit der EU-Kommission um das Haushaltsdefizit 2019 beigelegt. Insidern zufolge akzeptierte die Brüsseler Behörde den aktuellen Budgetentwurf mit einem Fehlbetrag von 2,04 statt 2,4 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. "Mit einer Einigung hatten alle gerechnet", sagte Commerzbank-Anlagestratege Michael Leister. "Allerdings erst im ersten oder zweiten Quartal nächsten Jahres."

Die Ölpreise erholten sich etwas von ihren starken Einbußen an den vergangenen Tagen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 0,6 Prozent auf 56,61 Dollar. US-Rohöl WTI kostete mit 47,96 Dollar um 3,7 Prozent mehr. Seit Wochenbeginn haben die Ölpreise ihre Verlustserie trotz der jüngsten Erholung ausgeweitet. Seit Anfang Oktober sind die Weltmarktpreise um etwa 40 Prozent eingebrochen. Daran hat selbst die Ankündigung des Ölkartells Opec, die Förderung im kommenden Jahr spürbar zu reduzieren, nichts ändern können. An der Kürzung wollen sich auch andere große Förderstaaten wie Russland beteiligen.

© SZ vom 20.12.2018 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: