Allianz-Finanzchef:Wechsel nach London

Die Allianz Deutschland muss sich einen neuen Finanzvorstand suchen. Der bisherige Finanzchef Burkhard Keese verlässt den Versicherer im April und wechselt zum Versicherungsmarkt Lloyd's of London. Dort wird der 53-Jährige ebenfalls die Verantwortung für die Finanzen übernehmen. Keese folgt dort auf John Parry, der Lloyd's auf eigenen Wunsch verlässt.

Keese arbeitete seit 2004 beim Allianz-Konzern. 2012 kam er in die Geschäftsleitung der deutschen Gesellschaft und wurde 2013 Finanzvorstand der Allianz Deutschland. In dieser Position war er unter anderem für die Einführung des neuen europaweit einheitlichen Berichtssystems Solvency II verantwortlich.

Keese soll 2017 Ambitionen auf den Posten des Finanzvorstands der Obergesellschaft Allianz SE gehabt haben. Damals trat Amtsinhaber Dieter Wemmer in den Ruhestand. Konzernchef Oliver Bäte holte allerdings stattdessen den Italiener Giulio Terzariol. Das dürfte für Keese die Bindung an den Münchener Versicherer nicht gerade gestärkt haben.

Der Betriebswirt und Wirtschaftsprüfer Keese wechselt zu einem schwierigen Zeitpunkt nach London. Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ist ein großer Unsicherheitsfaktor, denn bisher steht noch nicht fest, ob britische Versicherer weiterhin Geschäft in der EU zeichnen können - und umgekehrt. Einigen sich Großbritannien und die EU nicht doch noch auf ein Brexit-Abkommen, könnte das schwere finanzielle Konsequenzen für Lloyd's nach sich ziehen. Der Versicherungsmarkt hat bereits vorsorglich eine Niederlassung in Brüssel gegründet.

© SZ vom 05.02.2019 / noe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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