Aktienrückkäufe:Auf Rekordhöhe

Deutsche Konzerne haben bis September eigene Papiere im Wert von mehr als 4,2 Milliarden Euro erworben, so viel, wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Das liegt an der guten Konjunktur, die für hohe Barbestände sorgt - die Anleger freut's.

Deutsche Konzerne haben in diesem Jahr so viel Geld für Aktienrückkäufe ausgegeben wie seit der Finanzkrise nicht mehr. So kauften Unternehmen aus dem Dax und dem Mittelwerte-Index MDax bis September Papiere im Wert von mehr als 4,2 Milliarden Euro zurück, wie eine Berechnung des Flossbach von Storch Research Institute zeigt. Die jüngsten Aktienrückkäufe verteilen sich demnach auf sechs Unternehmen: Die Versicherer Allianz und Munich Re, die Industriekonzerne Siemens und GEA, den Sportartikelhersteller Adidas sowie den Lichtspezialisten Osram. Der Softwarekonzern SAP hat überdies einen Aktienrückkauf noch für 2017 angekündigt.

Grund für den Anstieg sei die gute Konjunktur, welche die Barmittel der Firmen wachsen lässt. Mit den Aktienrückkäufen können sie überschüssiges Geld an die Anteilseigner geben: Damit steigen in der Regel Gewinn und Dividende pro Aktie. "Rückkäufe verlaufen in Zyklen, getrieben von der Konjunktur", sagt Philipp Immenkötter, Analyst beim Vermögensverwalter Flossbach von Storch. In einer Rezession seien Aktien zwar billig, doch dann fehle es an Geld. "Erst mit Wirtschaftswachstum sind Unternehmen in der Lage, Mittel für Rückkäufe anzuhäufen." Gemessen am historischen Rekord 2008 sei das derzeitige Volumen aber gering. Im Boom vor der globalen Finanzkrise kauften 16 deutsche Konzerne Aktien im Wert von 16,9 Milliarden Euro zurück.

© SZ vom 09.10.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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