Airbus:Streit um A350

Lesezeit: 2 min

Am Freitag hätte über die Zukunft des Airbus-Hoffnungsprojektes A350 abgestimmt werden sollen. Streitigkeiten um die Finanzierung führten jedoch zur Absage.

Der Airbus-Mutterkonzern EADS hat nach Medieninformationen die für diesen Freitag geplante Verwaltungsratssitzung kurzfristig abgesagt.

Noch ein weiter Weg: Das A350-Modell in einer Computersimulation. (Foto: Foto: dpa)

Damit ist eine Entscheidung über den Bau des A350 vorerst vom Tisch. Wie das Handelsblatt berichtet, sei die milliardenschwere Finanzierung des neuen Mittelstreckenflugzeugs zwischen den Anteilseignern umstritten.

Die Regierung in Paris möchte laut Bericht das Projekt mittels Kapitalerhöhung finanzieren. Dies werde von den Anteilseignern Lagardère und Daimler-Chrysler jedoch ausgeschlossen, da Paris dabei versuchen könnte, seinen Einfluss auf den Konzern zu erhöhen.

Nach Angaben von Branchenbeobachtern soll der schwierige Beschluss über den Bau des A350 nun bis Monatsende fallen.

Deutsche Seite blockt

In französischen Medien gab es zuletzt Spekulationen, wonach insbesondere die deutsche Seite im EADS-Konzern mit dem Großaktionär DaimlerChrysler ihre Zustimmung zu dem Milliardenprojekt von Zusagen bei der Kostensenkung abhängig macht. Derzeit lägen allerdings noch zu wenig konkrete Ergebnisse aus dem Sanierungsprogramm Power8 vor. Ein EADS-Sprecher lehnte jeden Kommentar zu den Angaben ab.

Mit dem A350-Langstreckenflugzeug, das mit Entwicklungskosten von schätzungsweise 10 bis 12 Milliarden Dollar verbunden ist, wollen die Europäer wieder Kunden gewinnen, die sonst das neue Boeing Modell 787 oder die 777 bestellen würden. Die A350-Finanzierung gilt angesichts der Probleme von Airbus mit dem Riesenmodell A380 als sehr risikoreich.

Banken wollen Daimler-Anteile

In der Zwischenzeit scheint sich eine Lösung bei der Übernahme der zum Verkauf anstehenden Daimler-Chrysler-Anteile an EADS abzuzeichnen. Laut Handelsblatt stehen die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung, einem Bankenkonsortium und DaimlerChrysler unmittelbar vor dem Abschluss.

In wenigen Tagen wollen die von der Regierung eingeschalteten Finanzinstitute Commerzbank, Deutsche Bank, Goldman Sachs und KfW-Bankengruppe ein Modell ausgearbeitet haben, das eine indirekte Beteiligung von verschiedenen Investoren an den zum Verkauf stehenden 7,5 Prozent-Paket von DaimlerChrysler ermöglichen soll, heißt es.

"Es geht nur noch um Kleinigkeiten", sagte ein Bankmanager dem "Handelsblatt". Die Bundesregierung will den deutschen Einfluss beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS sicherstellen, bei dem auch der französische Staat und die Lagardère-Gruppe Großaktionäre sind.

Das deutsch-französische Kräftegleichgewicht im EADS-Konzern ist zur Bewältigung der Airbus-Krise von großer Bedeutung. Bei den angestrebten Einsparungen und Strukturverbesserungen durch das milliardenschwere Sanierungsprogramm Power8 soll die Hauptlast nach Bestreben der beiden Länder nicht einseitig die deutschen oder französischen Werke treffen.

Mögliche Beteiligung Hamburgs

Das größte deutsche Airbus-Werk ist in Hamburg. Die Hansestadt ist weiter zu einer finanziellen Beteiligung an dem zum Verkauf stehenden DaimlerChrysler-Paket bereit. Hamburg habe dies auch signalisiert, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde am Donnerstag.

"Es geht um eine reine Kapitalmarkttransaktion und keine industriepolitische Beteiligung", sagte ein Bankenmanager dem "Handelsblatt" zum Konzept für den betreffenden DaimlerChrysler- Anteil. Ein Knackpunkt sei weiterhin, wie das Konzept steuerlich neutral für Daimler gestaltet werden könne.

"Es geht nur noch um Kleinigkeiten", sagte ein Bankmanager dem "Handelsblatt". Die Bundesregierung will den deutschen Einfluss beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS sicherstellen, bei dem auch der französische Staat und die Lagardère-Gruppe Großaktionäre sind.

Das deutsch-französische Kräftegleichgewicht im EADS-Konzern ist zur Bewältigung der Airbus-Krise von großer Bedeutung. Bei den angestrebten Einsparungen und Strukturverbesserungen durch das milliardenschwere Sanierungsprogramm Power8 soll die Hauptlast nach Bestreben der beiden Länder nicht einseitig die deutschen oder französischen Werke treffen.

Mögliche Beteiligung Hamburgs

Das größte deutsche Airbus-Werk ist in Hamburg. Die Hansestadt ist weiter zu einer finanziellen Beteiligung an dem zum Verkauf stehenden DaimlerChrysler-Paket bereit. Hamburg habe dies auch signalisiert, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde am Donnerstag.

"Es geht um eine reine Kapitalmarkttransaktion und keine industriepolitische Beteiligung", sagte ein Bankenmanager dem "Handelsblatt" zum Konzept für den betreffenden DaimlerChrysler- Anteil. Ein Knackpunkt sei weiterhin, wie das Konzept steuerlich neutral für Daimler gestaltet werden könne.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: