Airbus-Sanierungspläne:Deutsche Werke Varel und Laupheim werden verkauft

Im Zuge der Airbus-Sanierung werden 10.000 Stellen gestrichen, davon 3700 in Deutschland. Zwei deutsche Werke werden ausgegliedert. Die Regierung zeigt sich mit den Ergebnissen zufrieden.

Beim Airbus-Sparplan Power8 ist Frankreich nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen stärker von Stellenstreichungen betroffen als Deutschland: In der Bundesrepublik sollen insgesamt 3700 Arbeitsplätze wegfallen, wie die AFP am Mittwoch in Toulouse erfuhr. In Frankreich sind es 4300 Stellen.

Mitarbeiter des Airbus-Werkes in Nordenham. (Foto: Foto: dpa)

Nach Angaben französischer Gewerkschaften will Airbus die deutschen Werke Varel und Laupheim sowie das französische in Saint-Nazaire Stadt verkaufen.

An Risikopartner abgetreten werden sollen die Standorte Nordenham sowie Méaulte in Frankreich und Filton in Großbritannien, teilte Gewerkschaftssprecher Xavier Petrachi von der CGT am Mittwoch in Toulouse nach der Unterrichtung durch Airbus mit.

Bundesregierung zufrieden

Die Bundesregierung zeigte sich in einer ersten Reaktion mit den Plänen zufrieden: Es sei gelungen, die deutschen Interessen bei Beschäftigten und Standorten durchzusetzen, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Mittwoch in Berlin.

Die deutschen Interessen bei dem Flugzeugbauer seien gewahrt, die politische Unterstützung sei "förderlich" gewesen, fügte er hinzu.

"Frankreich schützt seine Industrie nicht"

Französische Gewerkschafter hingegen haben wütend auf den Airbus-Sparplan reagiert. "Frankreich hat es nicht geschafft, seine Industrie zu schützen", klagte Julien Talavan von der bei Airbus in Frankreich stärksten Gewerkschaft Force Ouvrière (FO).

Er bedauerte, dass Hamburg im Rahmen des Programms von Toulouse einen Teil der Fertigung des Airbus-Erfolgsmodells A320 übernehmen solle. "Wir sind sehr wütend", erklärte der FO-Vertreter. "Das ist schlimm, das ist ungerecht." Xavier Petrachi von der Gewerkschaft CGT erklärte, wenn der Plan umgesetzt werde, sei dies "der Ruin von Airbus". Er kündigte Protestaktionen an.

Airbus hatte zuvor Aussagen der französischen Gewerkschaft bestätigt, wonach 10.000 Arbeitsplätze gestrichen würden.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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