Airbus dementiert Bild-Artikel:Deutsche Werke werden nicht verkauft

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"Das entbehrt jeder Grundlage, das ist falsch", sagte Airbus-Deutschlandchef Puttfarcken. Die Bild-Zeitung hatte berichtet, Airbus wolle sich von fünf deutschen Werken trennen.

Airbus-Deutschland-Chef Gerhard Puttfarcken hat einen Bericht dementiert, der Flugzeugbauer wolle sich im Zuge seines Sparprogramms von fünf deutschen Standorten mit zusammen 6600 Beschäftigten trennen. "Das entbehrt jeder Grundlage, das ist falsch", sagte Airbus-Deutschlandchef Gerhard Puttfarcken in einem dpa-Gesprüch.

Airbus will zunächst doch keine Werke schließen. (Foto: Foto: dpa)

Entscheidungen über den Verkauf deutscher Airbuswerke seien nicht gefallen. Die Bild-Zeitung hatte unter Berufung auf Insider berichtet, Airbus wolle sich von vier Werken in Niedersachsen und einem Werk in Baden-Württemberg trennen. Nach Informationen der Zeitung sollen die fünf Werke schnellstmöglich an Investoren verkauft und kostengünstiger als Zulieferer für Airbus weiterbetrieben werden.

"Möglichst klug dem Auslastungsloch bei A380 begegnen"

Für Donnerstag ist nach Angaben von Puttfarcken ein erstes Gespräch des so genannten Steuerungskreises der Unternehmensführung gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern geplant. Das Gremium solle die Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung bei Airbus Deutschland diskutieren. "Wir werden beraten, wie wir möglichst klug dem Auslastungsloch bei A380 begegnen", sagte Puttfarcken.

Airbus hat mit dem so genannten "Siduflex"-Konzept (Sicherheit durch Flexibilität) seit mehreren Jahren ein flexibles Arbeitszeitmodell unter anderem mit Zeitkonten für die Mitarbeiter. Damit soll auf Schwankungen in der Luftfahrtkonjunktur reagiert werden.

Kompetenz soll im Haus gehalten werden

Am Standort Hamburg sind rund 12 000 Stammbeschäftigte tätig. Dazu kommen nach Angaben von Airbus-Gesamtbetriebsratschef Rüdiger Lütjen noch rund 5000 Zeitarbeitskräfte. Nach Angaben von Puttfarcken solle alles daran gesetzt werden, Kompetenz im Haus zu halten. "Es geht ja dann auch wieder aufwärts", sagte er.

Nach Angaben von Airbus soll im nächsten Jahr ein A380 ausgeliefert werden, 13 Flugzeuge im Jahr 2008 und 25 im Jahr 2009. Ursprünglich sollte die erste A380 Ende 2006 an den Startkunden Singapore Airlines gehen.

Über die Vergabe von Auftragspaketen für künftige Airbus-Projekte wie das mittelgroße Langstreckenflugzeug A350 ist nach Angaben des Airbus-Deutschlandchefs noch keine Entscheidung gefallen. Hamburg ist neben Toulouse größter Airbus-Standort.

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