Airbus-Aktionstag:Europaweite Massenproteste gegen Sparprogramm

Seit der Airbus-Sanierungplan "Power 8" bekannt ist, sind sich deutsche und französische Airbus-Gewerkschaften nicht mehr richtig grün. Heute wird allerdings Einigkeit demonstriert: Mit einem europaweiten Aktionstag protestieren die Mitarbeiter gegen den geplanten Stellenabbau.

Mehrere zehntausend Mitarbeiter des europäischen Flugzeugherstellers Airbus wollen am heutigen Freitag mit einem europaweiten Aktionstag gegen die heftig umstrittenen Sparpläne des Unternehmens protestieren.

Das Airbus-Sanierungskonzept "Power8" sieht den Abbau von 10.000 Stellen, darunter 3.700 in den deutschen Werken, und Werksverkäufe vor.

Zur zentralen deutschen Kundgebung in Hamburg reisen Mitarbeiter aus den anderen Airbuswerken an. Zu ihnen will unter anderen der IG Metall-Vorsitzende Jürgen Peters sprechen.

Menschenkette geplant

Angesagt haben sich auch Politiker aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Baden-Württemberg, den vier Bundesländern mit Airbus-Werken. Im baden- württembergischen Laupheim planen die Mitarbeiter eine eigene Kundgebung und eine Menschenkette rund um das Werk.

In Frankreich sind nach Angaben des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMF) Kundgebungen an allen Airbus-Standorten geplant. Es soll Arbeitsunterbrechungen und Betriebsversammlungen geben.

Die größte Mobilisierung wird in Toulouse erwartet. Auch vor der EADS-Zentrale in Paris sind Proteste geplant, ebenso wie in den Werken in Großbritannien und Spanien.

"Kein Sanierungsfall"

Nach Ansicht des Airbus-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Rüdiger Lütjen ist das Unternehmen kein Sanierungsfall, das mit einem harten Sparkurs gerettet werden müsse. Tatsächlich arbeite Airbus "erfolgreich", bekräftigte er in der Frankfurter Rundschau (Freitagausgabe).

Der Verkauf von Werken und der Abbau von Arbeitsplätzen schade dem Unternehmen mittelfristig. Es wäre unsinnig, sich jetzt von hoch qualifizierten Beschäftigten zu trennen, um dann in ein paar Monaten wieder teure Schulungsprogramme aufzulegen, sagte Lütje.

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