AEG-Werk Nürnberg:1750 Beschäftigte bangen weiter

Die Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Unternehmensführung über die Zukunft des Standorts sind nach rund zwei Stunden ergebnislos auf Ende Juni vertagt worden.

Die Gespräche im so genannten Wirtschaftsausschuss des Unternehmens sollen am 20. Juni fortgesetzt werden.

Wie ein Unternehmenssprecher berichtete, hat das Management die Bereitschaft zu "zeit- und ergebnisoffenen Gesprächen" betont.

Zugleich wies die Führung auf die schwierige Marktsituation der in Nürnberg produzierten Hausgeräte hin. Danach unterlägen die Produkte einem "extremen Preiswettbewerb". Die Preise dafür seien in letzten Jahren um 15 Prozent gesunken; auf der anderen Seite machten dem Unternehmen die gestiegenen Kosten für Stahl und Öl zu schaffen.

Trotz schwarzer Zahlen

Die Arbeitnehmerseite warf dem Management eine "Zermürbungstaktik" vor. "Wir brauchen als erstes die Bereitschaft der Arbeitgeberseite, dass sie zu ernsthaften Verhandlungen über eine Standort- und Beschäftigungssicherung bereit ist", sagte der stellvertretende Nürnberger IG Metall-Chef Jürgen Wechsler. Insbesondere wurde kritisiert, dass die Unternehmensführung nicht aus der Not heraus handle, da das AEG-Werk schwarze Zahlen schreibe.

Der AEG-Betriebsrat kündigte für den 24. Juni in München ein Treffen der Betriebsräte aller deutschen Hausgeräte-Hersteller an. Auch Arbeitnehmervertreter der italienischen Electrolux-Tochter Zanussi sollen vertreten sein.

Dort wollten die Arbeitnehmervertreter zu einer gemeinsamen Linie finden. "Wir wollen uns auf keinen Fall gegenüber anderen deutschen oder westeuropäischen Werken im Elektrolux-Verbund ausspielen lassen", betonte der Gewerkschaftsfunktionär.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: