Franjo Pooth' Geständnis:Großbild-Fernseher für die Stadtsparkasse

In der Korruptionsaffäre um Franjo Pooth, Ehemann von Werbestar Verona Pooth, hat sich der Düsseldorfer Unternehmer erstmals konkret zu den Bestechungsvorwürfen geäußert.

Franjo Pooth räumte über seine Rechtsanwälte die Lieferung von kostspieligen Großbild-Fernsehern an Vorstände und Mitarbeiter der Stadtsparkasse Düsseldorf ein.

"Es ist zutreffend, dass es solche Lieferungen gegeben hat und eine Rechnungslegung erst nach Beginn der Ermittlungen erfolgte."

Vorwurf der Insolvenz-Verschleppung zurückgewiesen

Dies steht in einer Mitteilung der Verteidiger Pooths an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, die das Magazin Focus und die Zeitung Sonntag-Express am Wochenende in Auszügen veröffentlichten.

Eine Kopie des Schreibens liegt der dpa vor. Ermittler werfen Pooth vor, er habe Bankern, die ihm Millionen-Kredite gewährten, teure Geschenke gemacht.

Insgesamt haben die Staatsanwälte fünf Beschuldigte im Visier. Sparkassen-Chef Heinz- Martin Humme wurde ebenso wie Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stiegemann inzwischen fristlos entlassen.

Nach Darstellung der Anwälte Pooths sah sich der Unternehmer damals angeblich unter Druck gesetzt. In der Erklärung heißt es: "Ein Vorstandsmitglied äußerte sich gegenüber einem Geschäftsführer von Maxfield: 'Wenn das jetzt nicht schneller klappt, dann dauert es bei euren Anträgen auch länger.'"

Pooths Anwälte wiesen außerdem den Vorwurf der Insolvenz-Verschleppung zurück. Sie verweisen darauf, dass angeblich sowohl der Sparkassen-Vorstand als auch Wirtschaftsprüfer sowie ein Fachanwalt für Insolvenzrecht "unter Hinweis auf den Wert der Marke Maxfield erklärten, eine Pflicht zur Stellung eines Insolvenzantrages bestehe nicht. Hierauf hat sich Herr Pooth verlassen und durfte dies auch."

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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