1,1 Prozent:Teuerung auf niedrigstem Stand seit 1999

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Die Verbraucherpreise in Deutschland seien in diesem Jahr nur um 1,1 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, ist dies die niedrigste Inflationsrate seit dem Jahr 1999, als die Preissteigerung bei nur 0,6 Prozent gelegen hatte.

Preisdämpfend wirkten sich der Behörde zufolge billigere Textilien und Schuhe, aber auch Medikamente aus. Teurer als vor einem Jahr wurden vor allem Benzin, Strom, Tabakwaren und Finanzdienstleistungen.

2002 hatte die Inflation in Deutschland 1,4 Prozent betragen, 2001 waren es zwei Prozent und 2000 1,4 Prozent.

Die Wiesbadener Statistiker beriefen sich bei ihrer Jahresschätzung auf vorläufige Zahlen aus sechs Bundesländern für den Monat Dezember. Demnach stiegen die Preise im letzten Monat des Jahres um 1,1 Prozent.

Im Vergleich zum November betrug der Anstieg 0,8 Prozent. Grund dafür waren der Behörde zufolge hohe Preissteigerungen bei Ferienwohnungen und Pauschalreisen. Bei letzteren wirkte sich allerdings vor allem eine Änderung der Erhebungsgrundlage aus.

Endgültige Zahlen Mitte Januar

Die endgültigen Zahlen für Dezember und damit für das Gesamtjahr will die Behörde Mitte Januar veröffentlichen.

Detailzahlen für einzelne Produktgruppen für 2003 konnte die Behörde noch nicht ausweisen, da diese noch für den Dezember fehlen.

Auf Anfrage rechnete sie die Entwicklung im Zeitraum zwischen Januar und November aus. Demnach verbilligten sich Bekleidung und Schuhe im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,8 Prozent, Medikamente wurde um 1,3 Prozent billiger. Auch bei Nahrungsmitteln waren die Preise leicht rückläufig (minus 0,1 Prozent).

Gleichzeitig mussten für PCs und andere Datentechnik 20 Prozent weniger gezahlt werden als ein Jahr zuvor. Allerdings fallen den Statistikern dort Vergleiche wegen der schnellen Leistungsveränderungen schwer.

Energiekosten deutlich höher

Preistreiber waren vor allem die Energiekosten. Für Strom, Gas und leichtes Heizöl mussten die Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr 4,5 bis fünf Prozent mehr Geld hinlegen. An der Zapfsäule zahlten die Autofahrer im Schnitt 4,8 Prozent mehr für Benzin und Diesel. Bei Zigaretten und Tabak waren es wegen der Steuererhöhung sogar 8,4 Prozent.

Die Tickets im Schienenverkehr wurden schon bis November um 3,4 Prozent teurer, im Dezember kommt dann nochmals die Erhöhung im Nahverkehr durch die Deutsche Bahn hinzu, die im Schnitt bei 4,1 Prozent liegt.

Auf der Telefonrechnung standen nach Grundgebührerhöhungen der Deutschen Telekom und der preisdämpfend wirkenden Einführung von Call-by-Call-Gesprächen im Ortsnetz unter dem Strich 0,6 Prozent mehr.

Für die Kontoführung bei der Bank und Finanztransaktionen mussten die Verbraucher 5,5 Prozent mehr zahlen.

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