Stil-News:Kurz gesichtet

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Designer Hedi Slimane hat dem Label Celine den "accent aigu" geklaut und die Farbe Pink bekommt eine eigene Ausstellung.

Von Julia Rothhaas und Max Scharnigg

(Foto: Brigitte Lacombe)

Mode kann Geschichten erzählen, manchmal auch im ganz wörtlichen Sinne. "Women's Tales" heißt die Kurzfilmreihe, die Miuccia Prada mit ihrer Marke Miu Miu vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Ausschließlich weibliche Filmemacherinnen mit weiblichen Themen werden dabei von dem italienischen Label ausgewählt und finanziert. Inhaltlich bekommen die Regisseurinnen Carte blanche, aber natürlich jede Menge Miu-Miu-Kleider für die Ausstattung. Der neue Film, der gerade bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte, ist der bislang vielleicht größte feministische Coup der Reihe: "The Wedding Singer's Daughter" stammt von Haifaa Al-Mansour, die 2013 als erste saudi-arabische Filmemacherin überhaupt Aufsehen erregte. Ihr Debüt "Wadjda" war der erste Film, den ihr Heimatland bei den Oscars einreichte. Al-Mansours neuer Kurzfilm spielt im Riad der Achtzigerjahre auf einer glamourösen arabischen Hochzeit. Zu sehen unter miumiu.com.

Wer eine Führungsposition in einem Unternehmen übernimmt, sucht nach Dingen, die er im bestehenden System verändern kann. Und sei es nur eine Winzigkeit. So geschehen beim Label Céline. Der Franzose Hedi Slimane wurde im Januar zum Kreativdirektor gekürt, seine erste Kollektion wird Ende September zur Pariser Fashion Week gezeigt, eine Änderung hat er aber jetzt schon präsentiert: Er hat dem Logo des Luxuslabels den Accent aigu gemopst. Der neue Schriftzug solle an die alte Version aus den Sechzigerjahren erinnern. Aus Céline ist also Celine geworden. Dass Slimane gerne an Logos herumfummelt, ist bekannt: Als er 2012 bei Yves Saint Laurent anfing, nannte er das Label in "Sain Laurent" um.

(Foto: Eileen Costa/The Museum at FIT)

Kaum eine Farbe hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen wie Pink, etwa in Form von Pussy Hats, als Trendlasur des iPhones (Roségold) oder als durchgängige Tönung in Mädchenzimmern. Dabei war Rosa einst für Jungen gebräuchlich, die genderstereotype Farbzuweisung kam erst später. Der Bedeutung dieser immer wieder diskutierten und polarisierenden Farbe widmet sich nun die Ausstellung "Pink. The History of a Punk, Pretty, Powerful Color" im Fashion Institute of Technology in New York. Gezeigt werden etwa 80 verschiedene Roben aus dem 18. Jahrhundert sowie Kreationen von Designern wie Christian Dior, Elsa Schiaparelli, Alessandro Michele (Gucci) oder Rei Kawakubo (Comme des Garçons). Neben den Kleidern will Kuratorin Valerie Steele auch mit Vorurteilen und Missverständnissen aufräumen und erklärt so mitunter, dass Rosa in Indien von Frauen wie Männern gern getragen wird und dass "Rosa Mexicano" die Nationalfarbe Mexikos ist (bis 5. Januar 2019, fitnyc.edu).

Back for good: Chanel kommt nach New York zurück. Das französische Modehaus wird seine jährliche "Métiers d'Art"-Show im Metropolitan Museum of Art zeigen. Mit dieser Schau würdigt das Unternehmen die Handwerkskünste seiner Mitarbeiter und Partner. Erst im vergangenen Jahr hatte Karl Lagerfeld sich dazu entschieden, die Kollektion in der Hamburger Elbphilharmonie zu präsentieren. Nach Rom und Paris ist nun also wieder New York dran, zuletzt war Chanel dort 2005 aufgetreten. Mit der Stadt verbindet das Unternehmen eine lange Geschichte: Coco Chanel kam bereits 1931 das erste Mal nach New York.

Der Aston Martin DB5 gehört sicherlich weit vorne auf die Liste der schönsten Autos, die jemals gebaut wurden, und er hatte in James Bond auch den wichtigsten Influencer am Steuer - lange bevor es dieses Wort gab. Jetzt meldete der britische Autobauer, dass er im Rahmen einer exklusiven "Goldfinger"-Edition 28 Stück dieser edlen Oldtimer neu bauen möchte und zwar tatsächlich erweitert um einige 007-Features. So sollen die Reproduktionen zum Beispiel eine drehbare Nummernschildaufhängung haben und andere Umbauten, die eine Straßenzulassung schwierig machen. Zum Fahren in der Öffentlichkeit sind diese neuen DB5s aber auch nicht gedacht, sondern für fanatische Bond- oder Aston-Martin-Sammler - und private Rennstrecken. Die Fans müssen dazu genug Spielgeld mitbringen, denn mit geschätzten 3,5 Millionen Doller pro Stück lässt sich Aston Martin das Comeback gut bezahlen. Ausgeliefert werden die Autos von 2020 an.

(Foto: Francois Duhamel)
© SZ vom 08.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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