Kurz gesichtet:So gut wie neu

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Ein Hochzeitskleid wie von Meghan Markle, Teppiche, die an Handarbeiten aus dem 19. Jahrhundert erinnern, und ein Blick auf die Studentinnen des berühmten Bauhauses.

Von Anne Goebel, Julia Rothhaas

(Foto: Stella McCartney)

Dass ein Kleid einen eigenen Eintrag bei Wikipedia bekommt, ist eher ungewöhnlich - außer es handelt sich dabei um das Hochzeitskleid von Meghan Markle, inzwischen Duchess of Sussex. Dabei erregte am 19. Mai auch ihr zweites Outfit Aufmerksamkeit: Das hochgeschlossene Neckholderkleid aus Seiden-Crêpe von Stella McCartney, das sie abends zum Empfang trug. Auf diesen Erfolg setzt die britische Designerin nun noch einen drauf - und legt die Braut-Kollektion "Made with Love" vor, die 17 verschiedene Modelle umfasst. Darunter Märchenhochzeit-Kleider (mal mit freigelegtem Rücken, mal mit angelegtem Cape) oder eine weibliche Variante des Smokings in zartem Elfenbein-Ton. Und ein Jumpsuit, der nur aus Spitze besteht - damit wäre Markle an ihrem Hochzeitstag bestimmt noch mehr aufgefallen (ab ca. 770 Euro, www.stellamccartney.com).

Inspiriert von alten Mustern: Teppich von Jan Kath. (Foto: oh)

Zu den Hausaufgaben junger Frauen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte: Lerne, wie man Löcher in Tischdecken und Kopfkissen stopft! Nämlich mit so wenig Garn wie nötig, so geschickt wie möglich. Entstanden sind Handarbeiten, die jahrzehntelang vergessen und unbeachtet in Truhen lagen. Bis jetzt: Der Designer Jan Kath, bekannt für seine exklusiven Teppiche, hat sich von Mustern inspirieren lassen, die er im Museum of International Folk Art in New Mexico entdeckte. Die alten Übungs-Stoffstücke aus Belgien, Schweden, Deutschland, aus der Schweiz und Nordamerika finden sich nun in der Kollektion "Common Threads" wieder, zeitgemäß interpretiert ( www.jan-kath.com).

Darauf haben Modeschöpfer aus Deutschland lange gewartet: ein Shop, der ihre Kollektionen im Sortiment hat - das ist mindestens so wichtig wie die Beteuerungen anlässlich der Berliner Fashion Week, wie gut deutsche Mode ist. Im neuen Vogue Concept Store nahe Stuttgart gibt es Entwürfe von Nachwuchstalenten wie William Fan, Marina Hoermanseder oder Lika Mimika neben denen arrivierter Labels wie Talbot Runhof und Dawid Tomaszewski. Der 100-Quadratmeter-Shop, betrieben von der Zeitschrift Vogue in der Outletcity Metzingen, bietet die Möglichkeit, ein internationales Publikum zu erreichen. Im vergangenen Jahr kamen mehr als vier Millionen Besucher in das Einkaufszentrum. Der Store soll zunächst bis kommenden April bestehen, die Teile können aber auch online bestellt werden ( www.outletcity.com).

Jana Revedins biografischer Roman "Jeder nennt mich Frau Bauhaus" über Ise Gropius. (Foto: Dumont)

100 Jahre Bauhaus: Zum bevorstehenden Jubiläum 2019 rücken endlich die Studentinnen der berühmten Kunstschule in den Blick, die Designerinnen Anni Albers und Marianne Brandt zum Beispiel. Ise Gropius, Ehefrau des Bauhaus-Gründers Walter Gropius, engagierte sich in der Öffentlichkeitsarbeit - nicht immer ein dankbarer Job, viele Menschen lehnten seinerzeit die revolutionäre Stil- und Unterrichtsform ab. "Jeder nennt mich hier Frau Bauhaus" heißt der biografische Roman über das "Leben der Ise Frank", so ihr Name vor der Heirat mit Gropius. Der Untertitel ist bewusst gewählt, die gelernte Buchhändlerin war mehr als das Anhängsel ihres Mannes. Ihre Fotografien waren in Ausstellungen zu sehen, die minimalistische Ästhetik der neuen Schule setzte Ise bis ins Detail ihrer Kleidung und Wohnungseinrichtung um. Außerdem hatte sie eine spitze Feder, über Nina Kandinskys Auftreten am Bauhaus notierte sie: "Sie läuft herum wie ein Kind mit einer Streichholzschachtel und stiftet Unheil." Das Buch der Autorin Jana Revedin ist bei Dumont erschienen ( www.dumont-buchverlag.de, 22 Euro).

Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen in der industrialisierten Welt. Nicht immer entscheiden sich die Betroffenen nach einer Operation für ein Implantat, viele Frauen nutzen auch eine spezielle Prothese. Damit nichts verrutscht und zwickt, hat H&M in enger Zusammenarbeit mit betroffenen Frauen Unterwäsche auf den Markt gebracht, die diesen Bedürfnissen gerecht werden soll. Die BHs aus der Kollektion "Close to My Heart" decken einen größeren Bereich der Brust ab, die gepolsterten Träger sind verstellbar, am Rücken lassen sich verschiedene Positionen einstellen. Zu haben als Basic-BH, in Spitze und für den Sport. Ein Teil der Einnahmen soll der Krebsforschung zugutekommen ( hm.com).

© SZ vom 17.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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