Kurz gesichtet:Schön einfach

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Die passende Ostertasche für die bunten Eier? Fällt dieses Jahr ganz schlicht aus. Und für den Kaffee zum Feiertagsfrühstück: neues Design von Melitta. Wem das noch nicht genug ist in Corona-Zeiten: Cos hat eine "At Home"-Kollektion entwickelt.

Von Anne Goebel, Julia Rothhaas, Max Scharnigg, Silke Wichert

Wo jetzt alle davon reden, es gehe wieder um die einfachen Dinge im Leben: Die deutsche Taschenmarke PB 0110 (PB steht für Philipp Bree, Spross der Hannoveraner Lederfamilie Bree) hat gerade ein sehr einfaches Modell herausgebracht, einen gestreiften Baumwollbeutel mit kleinem Osterhasenstempel. Und die zur Schlaufe geknoteten langen Enden sehen bei genauerer Betrachtung aus wie Hasenschlappohren. Wem das noch nicht österlich genug ist - es gibt noch eine zweite neue Tasche, "Citron Piano", ebenfalls von der Münchner Designerin Ayzit Bostan, in Eiform aus knallgelbem Leder. Sie kann an den Beutel gehängt werden und ist für Wertsachen wie Portemonnaie und Handy gedacht. Wer beide Taschen (14 Euro plus 105 Euro) bestellt, spendet automatisch 19 Euro an eine Covid-19-Forschungseinrichtung ( pb0110.com).

Nicht mal vor der Liebe macht Corona halt. Doch wer trotzdem nicht mehr warten möchte mit dem Heiratsantrag, kann sich von dem Hamburger Juwelier Jan Spille jetzt per Video beraten lassen. Die Kunden verabreden sich online mit einem Mitarbeiter, um die Ringe individuell zusammenstellen zu lassen. Nachdem die ausgesuchten Rohstoffe daheim in einer schicken Materialbox für den Antrag angekommen sind, werden die Ringe dann nach Wunsch gefertigt. Das Besondere: Der Schmuck ist aus ökologisch und sozialgerecht abgebautem Gold und Silber - und auf Wunsch verziert mit fair gehandelten Edelsteinen. Und fair ist nicht nur die Zusammenarbeit mit den Bergbaukooperativen: Der Designer spendet alle verfügbaren Schutzmasken aus dem Atelier an Hamburger Krankenhäuser ( janspille.de).

Nie war die Zimmerdecke so nah am Kopf wie in Zeiten von Corona. So kommt es uns jedenfalls vor - und das ist der richtige Moment für frischen Wind in der Wohnung. Darauf setzt zumindest die Modemarke Cos mit ihrer "At Home"-Kollektion: Eine hübsche Minivase, in der ein Setzling gedeihen kann, ein Tablett in grüner Marmoroptik oder ein Druck von Designer Ronan Bouroullec sollen für gute Stimmung daheim sorgen. Ergänzt wird die Kollektion durch Kindersachen wie Holzpuzzles und gemütliche Kleidung für Erwachsene, vom Kapuzenpulli bis zum Streifenshirt ( cosstores.com).

Vogelaugen-Muster, englisch "Bird's Eye", kennt man von Herrenanzügen: eine feine geometrische Struktur, dezent, klassisch - genau dafür steht die italienische Traditionsmarke Borbonese, gegründet 1910 in Turin. Gesprenkeltes Leder ist das Markenzeichen des Labels, das schöne, aber ein klein wenig angestaubte Damentaschen und Accessoires herstellt. Jetzt hat der Nachwuchsdesigner Dorian Tarantini eine junge Kapselkollektion entworfen, mit extragroßen oder -kleinen Maxi- und Mikrobags, passend für den Wocheneinkauf oder die zusammengefaltete Schutzmaske. Auch dabei: Blazerkleider mit überbreiten Schultern, wenn irgendwann der Stadtspaziergang wieder zum Aufputz einlädt. Auch die gefleckte Musterung kommt nicht zu kurz ( borbonese.com).

Im Zuge der anhaltenden Begeisterung für das Thema Kaffee sind viele Spezialisten ja wieder bei der simplen Filtermetode angekommen - wenn auch mit neuer Raffinesse. Bei dem sogenannten Pour-over-Verfahren wird dabei der frischgemahlene Kaffee mit präziser Temperatur- und Aufgusstechnik und genug Zeit zum Quellen oft zu einem echten Aha-Erlebnis für alle, die Filterkaffee bisher nur als leicht bittere Brühe kennen. Der ehemalige Filter-Pionier Melitta adelt dieses achtsame Handbrüh-Verfahren jetzt mit zwei formschönen neuen Geräten samt hochwertiger Ausstattung wie Spezialfiltern und besonders geeigneten Bohnenmischungen. Bei dem Gerät "Amano" handelt es sich um einen minimalistisch gestalteten Kaffeebereiter, der mit Details wie einem präzisen Tropfstopp versehen ist und das morgendliche Handaufgießen damit so einfach wie möglich machen soll. Wer lieber auf Knöpfe drückt, bekommt mit der "Epos" eine innovative Kaffeemaschine vorgestellt, die in ihrem Gehäuse nicht nur eine Bohnenmühle beherbergt. Innovativ ist dabei vor allem das Pour-over-System, bei dem ein rotierender Wasserauslauf das Kaffeepulver gleichmäßig und mit Richtungsänderung ringsum benetzt - und damit den Brühprozess eines erfahrenen Baristas imitieren soll. Kaffee wie von Hand aus der Maschine, sozusagen ( melitta-momentum.com).

© SZ vom 11.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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