Kurz gesichtet:Riecht sättigend und leuchtet herzhaft

Ein ganz neuer Modeltypus, eine Seife, die zum Essen passt und eine Designerin aus Fürth, die Licht nach Art von Wurstketten gestaltet.

Von Julia Rothhaas und Max Scharnigg

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(Foto: PR)

Es ist keine Locke zu sehen, keine Strähne - und doch ist die Britin Amena Khan Teil der neuen UK-Kampagne für Haarprodukte von L'Oréal Paris. Die junge Frau aus Leicester posiert dort mit Kopftuch, während rundherum Models mit wehenden Mähnen zu sehen sind. In ihren Zwanzigern hat sie angefangen, einen Hidschab zu tragen, seit Jahren macht sie auf ihrem Blog Werbung für Kopfbedeckungen in zeitgemäßen Farben. "Man muss sich schon fragen, warum immer angenommen wird, dass Frauen sich nicht um ihre Haare kümmern, nur weil sie nicht zu sehen sind, ", sagt Khan im Gespräch mit der britischen Vogue. Deswegen sei sie stolz, durch diese Kampagne Frauen mit Kopftuch eine Stimme verleihen zu können. Der Konzern hat zusätzlich ein Onlineprogramm entwickelt, das helfen soll, das Selbstwertgefühl junger Menschen zu stärken. Daran beteiligt ist auch der Prince's Trust, eine gemeinnützige Organisation von Prince Charles.

Weil er selbst gerne ein bisschen überrascht wird, wenn er in einem Restaurant auf die Toilette geht, hat der dänische Koch Adam Aamann zwei eigene Flüssigseifen für sein Restaurant entwickelt. Im Aamanns 1921 im Kopenhagener Stadtteil Osterbro stehen im Badezimmer zwei verschiedene Düfte zur Auswahl: einmal mit Zitrone, Zedern, Bergamotte und Thymian und einmal mit Orange, Rosmarin, Bergamotte und Zitrone. Die Seifen entwickelte der Smørrebrød-König von Kopenhagen, der mit seinen belegten Broten bekannt wurde, selbst. Der 43-Jährige führt neben dem Aamanns 1921, das im August vergangenen Jahres eröffnet wurde, drei weitere Restaurants. Die Hände des Gastes sollen nach dem Waschen so riechen wie die Kräuter, die in der Küche zum Einsatz kommen. Vielleicht der beste Anreiz, wirklich alle Besucher zum Händewaschen auf der Toilette zu animieren.

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(Foto: PR)

Über kaum einen Schuh kann man sich so wunderbar streiten wie über den Ugg-Boot: Die einen streifen die unförmigen Stiefel in dem Moment über, in dem die Sommerferien vorbei sind, und tragen sie so lange, bis die nächsten Sommerferien beginnen. Die anderen würden darin noch nicht mal ihre Kartoffeln aufbewahren. Das australische Schuhunternehmen hat nun in Zusammenarbeit mit dem französischen Label Y/Project ein neues Modell entwickelt: den Ugg-Boot als Overknee. Unten bleibt es gewohnt platt, doch die Falten im hellbraunen Leder stapeln sich nun bis zum Oberschenkel und erinnern stark an die Hunderasse Chow-Chow. Den Abschluss macht ein Fell-Umschlag. Für Ugg-Boot-Fans: Zu kaufen gibt es die Stiefel ab Herbst 2018.

Keine Frau in New York würde sich in der Öffentlichkeit je mit einem Scrunchie am Kopf zeigen, behauptete die Stilikone Carrie Bradshaw in der 90er-Jahre-Fernsehserie "Sex and the City". Nun, seit ein paar Jahren kann man durchaus New Yorkerinnen mit dem dicken Haargummi aus Stoff sehen. Kein Wunder also, dass es die bunten Dinger aus der Drogerie längst auch für deutlich mehr Geld zu kaufen gibt, etwa von Marc Jacobs, Missoni oder Louis Vuitton. Nun legt auch Balenciaga nach: Das Modell Chouchou trägt man allerdings trägt nicht am Kopf, sondern um das Handgelenk. Zu haben in Gelb oder Magenta, aus weichem Lammleder, mit Firmennamen-Aufdruck, für 145 Euro. Damit kann sich wohl jede Stilikone problemlos zeigen.

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(Foto: Tilman Weishart)

Es war vielleicht der minimalistischste Stand auf der diesjährigen Kölner Möbelmesse: Gerade zwei Produktlinien hatte die Designerin Verena Hennig mit ihrem neuen Interieur-Label Akttem aus Fürth mitgebracht, aber die hatten es in sich. So haben die Bänke und Stühle der "Roll Collection" eine Besonderheit, die sie schnell zu den Lieblingen von Kindern und Tüftlern machte - man sitzt dabei "aktiv" auf einem patentierten System aus drehbar gelagerten Aluminiumrollen und fährt immer ein bisschen von links nach rechts, was die Blutzirkulation anregen und neue Muskelgruppen beim Sitzen aktivieren soll. Gleichzeitig sehen die Stühle aber nicht nach Gesundheitsstuhl aus, sondern eher nach Bauhaus-Pflichtausstattung. Nicht minder ausgetüftelt ist das Lichtsystem "Rope Light", bei dem LED-Leuchtstäbe von einem Spezialgewebe eingefasst sind und nach Art einer Wurstkette beliebig im Raum aufgehängt werden können. Auch als luzider Raumtrenner soll das Lichtsystem eingesetzt werden. Info: akttem.com

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