Kurz gesichtet:Pelzverzicht und Lampenlicht

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In den Stilnews geht es um den Geburtstag von Dior, eine späte Entscheidung von Gucci und die große Lust am Upcycling.

Von Anne Goebel und Max Scharnigg

(Foto: PR)

Upcycling hat als Thema im Design schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist weiterhin wichtig - aber als Schlagwort nicht mehr so zugkräftig. Daher war es eine geschickte Idee, die aktuelle Ausstellung in Hamburg begrifflich ein bisschen aufzuwerten. Pure Gold heißt die Schau im Museum für Kunst und Gewerbe, Untertitel: "Upcycled! Upgraded!" Aber mit Edelmetall hat das Ganze nur im übertragenen Sinne zu tun, wie man im Vorwort des Katalogs erfährt. "Sperrmüll, Abfall, Billigmaterialien: Pures Gold!", heißt es da - weil es bei der Verarbeitung von Müll ja am Ende um die Verwandlung in etwas Hochwertigeres geht. Die Ausstellung, organisiert vom Institut für Auslandsbeziehungen im 100. Jahr seines Bestehens, haben sieben Kuratoren aus allen Teilen der Welt konzipiert. Insgesamt 53 Designer zeigen ihre Objekte: Von der Lampe aus Skateboard-Fragmenten bis zum Wasserboiler, den Nelsa Guambe aus Mosambik zum Weinregal umfunktioniert. Das Design-Duo von Junk Munkez aus Beirut macht aus Waschmaschinentrommeln die Hockerserie Knit-Knacks, ein ironisches Spiel mit arabischen Traditionen. Die Ausstellung ist bis 21. Januar 2018 zu sehen (Infos unter ifa.de).

(Foto: first VIEW)

Dior feiert Geburtstag, und das in aller Opulenz, vollkommen zu Recht natürlich. Kaum ein anderes Modehaus hat einen so klangvollen Namen, und zum 70-jährigen Bestehen ist ein 630-Seiten-Prachtband angemessen. Dior Catwalk heißt das Buch des Journalisten Alexander Fury, das bei allem Respekt vor dessen Kenntnisreichtum in erster Linie eine Bildersammlung ist. Gezeigt werden 180 Kollektionen der Maison, wie man bei Marken dieses Kalibers gerne sagt, angefangen von Christian Diors Modenschau im Februar 1947. Damals erschuf der Franzose den New Look mit graziler Taille, schwingendem Rock, und bis zu den Motto-Shirts der aktuellen Kreativchefin Maria Grazia Chiuri hat das Haus eine Riege hochkarätiger Designer gesehen: Yves Saint Laurent, Raf Simons, John Galliano sind nur einige davon. Ihr Schaffen wird auf mehr als 1100 Fotos illustriert, zum Beispiel die bestaunte Haute-Couture-Kollektion von Galliano 1997 (im Bild) - der Einstand des Briten als unübertroffener Dior-Paradiesvogel (Dior Catwalk, Thames & Hudson, 54 Euro).

Keine Pelze mehr bei Gucci: Das italienische Unternehmen will künftig auf Tierfell verzichten. Der Konzernchef Marco Bizzarri bezeichnete echten Pelz in der Mode als "unzeitgemäß", die Entscheidung sei gemeinsam mit dem Kreativchef Alessandro Michele getroffen worden. Der Bann gilt ab der kommenden Frühjahrskollektion, Gucci ist auch der Fur Free Alliance für Pelz-Alternativen in der Mode beigetreten. Altbestände aus Echthaar sollen auf einer Auktion zugunsten von Tierschutzorganisationen versteigert werden. Die Abkehr könnte auch auf die im Luxussegment heftig umworbenen Millennials gemünzt sein, die als ethisch verantwortungsvolle Konsumenten gelten. Erst vor wenigen Saisons hatte Gucci mit einem Kängurufell-gefütterten Loafer einen seiner erfolgreichsten Schuhe seit Langem lanciert. Tierschützer feiern nun die Abkehr vom Echthaar. Labels wie Calvin Klein oder Armani verzichten schon seit Jahren auf Pelz.

(Foto: PR)

Das Münchener Unternehmen Occhio ist ein stiller Branchenprimus. Als Hersteller anspruchsvoller Systembeleuchtung präsentiert das Team um Axel Meise seit 1999 sehr erfolgreich, wie innovativ Licht im Haus eingesetzt werden kann. Erkennungszeichen sind der aufwendige Einsatz von geschliffenen Linsen und die verblüffende, berührungslose Gestensteuerung der Leuchten. Für die jetzt vorgestellte LED-Serie "Mito" bekam Occhio schon vor dem Verkaufsstart Aufmerksamkeit und Auszeichnungen. Es handelt sich um elegante, große Lichtkreise aus blendfreien Hochleistungs-LEDs, die per Handgeste nicht nur dimmbar sind, sondern auch zwischen kaltweißem Arbeitslicht und warmweißem Stimmungslicht wechseln können und ihre Lichtabgabe nach oben und unten variieren lassen. Das sorgt gerade in Büroräumen, aber auch in Restaurants und Wohnräumen für sehr ausgefeilte Atmosphäre. Erlebenswert! occhio.de

© SZ vom 14.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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