Kurz gesichtet:Legendär

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Klassiker 1: Der Stuhl 404 von Stefan Diez ist museumsreif. Klassiker 2: Nach der Karriere ihrer Tochter Gaia modelt jetzt auch Cindy Crawford wieder.

Von Anne Goebel, Max Scharnigg und Silke Wichert

(Foto: Hersteller)

Das kalifornische Brillenlabel Oliver Peoples ist legendär. Weil das Design stets einen Vintage-Charakter hat, die Rahmen immer noch handgefertigt werden - und weil man kein großes Branding an die Bügel klebt, wie bei den meisten anderen Luxusmarken. Gegründet wurde Oliver Peoples im Los Angeles der späten Achtzigerjahre, seit es zum italienischen Sonnenbrillen-Giganten Luxottica gehört, wird der Name nach und nach aufgebaut. Zuletzt gab es etwa eine erfolgreiche Kooperation mit dem amerikanischen Label The Row. Am 1. Oktober eröffnet der erste eigene Store in Deutschland, mitten auf dem Berliner Kurfürstendamm. Das Interior soll eine stilistische Mischung aus kalifornischem Mid-Century und Bauhaus sein. Zur Eröffnung wird es nur in Berlin die Neuinterpretation eines Klassikers von Oliver Peoples geben: Das Modell Alland, mit - ebenfalls vom Bauhaus inspirierten - blau getönten Gläsern in limitierter Auflage.

(Foto: Hersteller)

Kindern zu erklären, wie die Welt funktioniert, ist gar nicht so einfach. Warum ist der Himmel blau? Wie hören Fledermäuse, und weshalb genau fallen Dinge nie nach oben? Das Buch Wie schnell ist das Licht? (ab acht Jahre) ist eine, so der Untertitel, "Reise in die Welt der Physik". Allerdings werden Kinder diese Reise mit dem Autor Colin Stuart nur spannend finden, wenn es gute Bilder dazu gibt. In diesem Fall sind es wunderschöne Zeichnungen des spanischen Künstlers Ximo Abadía, die auch den vorlesenden Erwachsenen gefallen: Einprägsam, lehrreich und trotzdem witzig, illustrieren sie Kapitel wie "Mondschein", "Absolute Stille" und "Im Inneren des Atoms". Das Buch ist erschienen im Verlag Prestel Junior (20 Euro).

Erfolgreiches Heimspiel für den Münchner Designer Stefan Diez: Sein Stuhl 404 für den Hersteller Thonet ist in die Neue Sammlung der Pinakothek der Moderne aufgenommen worden und hat damit die Eignungsprüfung zum Designklassiker endgültig bestanden. Markantes Merkmal bei diesem Entwurf sind die gebogenen Stuhlbeine und Armlehnen, die Diez zu einem "Knoten" zusammenführte und diesen in den unteren Teil der Sitzfläche einließ. Das trägt zum puristischen Erscheinungsbild ebenso bei wie zum Sitzkomfort - und zur zeitlosen Anmutung des ziemlich jungen Stuhldesigns. Zum zehnten Geburtstag des 404 gab es aber nicht nur die Museumsreife zu vermelden, sondern zusätzlich die Nachricht, dass der Stuhl in Zukunft auch in Eiche gefertigt werden wird. Aufgrund seiner besonderen Langfaserigkeit kann Eichenholz gut gebogen werden und hat zudem eine lebhafte Maserung.

(Foto: Hersteller)

Wie die Mutter so die Tochter - und jetzt auch wieder die Mutter: Nachdem Kaia Gerber, 17, im vergangenen Jahr zu einem der erfolgreichsten Models avancierte, zieht ihre Mutter Cindy Crawford noch einmal nach. Die 52-Jährige ist das Gesicht der neuen Kampagne für das schwedische Label Acne. Bisschen verkehrte Welt: Die Tochter macht Werbung für eher traditionelle Luxushäuser wie Chanel und ist gerade bei diversen wichtigen Schauen der Pariser Modewoche mit von der Partie. Die Mutter hingegen ist bei "Urban Streetwear" unterwegs. Acne wurde zunächst mit Jeans bekannt. Crawford, in den Neunzigerjahren als Supermodel berühmt geworden, trägt in der westerninspirierten Kampagne nun Neuinterpretationen der allerersten Modelle. Passt perfekt zur neuen "Age Fluidity" in der Mode: Alle, egal welchen Alters, dürfen alles tragen. Nur ob sie auch sollen - die Frage klären wir ein anderes Mal.

Pflanzen mögen angeblich Musik, das soll ihr Wachstum befördern und Blüten üppiger sprießen lassen. Mit der neuen Gießkanne Pan kein Problem: Nach jeder Benutzung entweicht dem Gefäß aus Keramik ein Pfeifton, den die Bewegung des Wassers in einem eingebauten Mechanismus auslöst. Der Designer Pierre Charrié hat den flötenden Krug mit dem mythologischen Namen gerade auf der Pariser Interiormesse Maison & Objet vorgestellt. Die akustische Spielerei bringe "ein wenig Magie in unsere Alltagshandlungen", so der Franzose, der in seiner Heimat als aufstrebendes Talent gilt. Die Pan-Karaffe in abstrahierter Vogelform hat Charrié peruanischen Tonpfeifen nachempfunden. Zu haben in Weiß und vier pastelligen Farbnuancen über den Onlineshop Moustache.fr.

© SZ vom 29.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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