Kurz gesichtet:Gerüstet fürs All

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Erst 2030 wird es den ersten Koffer für den Weltraum geben, der die Schwerelosigkeit austrickst und mit dem man Videos verschicken kann. Zukunftsorientiert, aber schon erhältlich: Schmuck aus im Labor gezüchteten Diamanten. Die News der Woche.

Von Tania Messner, Julia Rothhaas, Max Scharnigg, Silke Wichert

Ein bisschen Geduld bitte: Erst 2030 soll es den Horizn ONE geben, den ersten Koffer für die Reise ins Weltall. Die Produktion ist schließlich aufwendig, denn für diesen Trip muss er einiges mehr können als herkömmliches Gepäck: Die Schale aus mit Graphen angereichertem Karbon ist leichter als jeder Koffer, dank elektromagnetischer Bodenplatten trotzt er der Schwerelosigkeit und die Vakuumfunktion plättet jede Jacke auf ein Minimum. Öffnen lässt sich der Koffer per Fingerabdruck, per Touch-Screen werden Videos verschickt, ein mit Silberionen versehenes Fach nimmt verschwitzten T-Shirts den Geruch. Kostenpunkt: ca. 45 000 Euro. Die Berliner "Smart-Luggage"-Marke hat diesen Koffer der Zukunft anlässlich des 50. Jahrestages der ersten bemannten Mondlandung am 21. Juli gemeinsam mit der weltweit jüngsten Astronautin in Ausbildung entworfen. Die 18-jährige Alyssa Carson plant, als erster Mensch den Mars zu betreten. Für alle Weltraum-Fans, die eher auf Mutter Erde bleiben, gibt es schon jetzt den Handgepäckkoffer M5 mit NASA-Logo aus weltraumfähigem Polycarbonat (700 Euro, horizn-studios.com)

Diamanten sind spätestens seit Marilyn Monroe "a girl's best friend". Nur seit bekannt wurde, dass die Steine nicht immer unter ganz ethisch korrekten Bedingungen gewonnen werden, fragen sich viele Frauen, ob man Diamanten eigentlich noch guten Gewissens tragen kann. Die deutsche Schmuckdesignerin Lilian von Trapp verwendete bislang ausschließlich recyceltes Gold und Vintage-Diamanten, die also zuvor in anderen Schmuckstücken steckten. Die Designs der Berlinerin tragen mittlerweile selbst Schauspielerinnen wie Emma Watson. Mit ihrer neuen Kollektion "Dimensions" ist sie die erste Deutsche, die mit dem kalifornischen Unternehmen Diamond Foundry zusammen arbeitet - bekannt für im Labor gezüchtete Diamanten (mit einem Investor namens Leonardo DiCaprio). Ein echter Splitter wird gewissermaßen als Saatgut verwendet, dann im Plasmareaktor so stark erhitzt, dass man den Wachstumsprozess in der Natur simuliert. Chemisch wie physikalisch sind die Steine damit nicht nur echt sondern auch ethisch wertvoll (ab 1. August erhältlich, lilianvontrapp.com).

Wer einmal in den Genuss maßgeschneiderter Kleidung gekommen ist, weiß, dass es einen Unterschied gibt zwischen nur gut aussehen und sich darin absolut sicher fühlen. Dieses Gefühl soll es jetzt auch für die Haut geben. Skinceuticals, eine hochpreisige Kosmetik, hat das D.O.S.E-Konzept auf den Markt gebracht. Dabei analysieren ausgewählte Hautärzte die Haut ihrer Kunden und mischen daraufhin ein individuelles Pflegeserum aus bis zu vierzehn Wirkstoffen zusammen. Darin steckt beispielsweise Retinol, das Falten mindern soll, oder Süßholzwurzelextrakt, das Pigmentflecken aufhellt. Je nachdem, wie sich die Haut in den folgenden Wochen entwickelt, wird das Serum angepasst. Die Kosten: 195 Euro für 30 ml. Im Vergleich zu maßgeschneiderter Kleidung fast geschenkt.

Auf der Liste automobiler Kuriositäten steht ein früher Fiat 500 Jolly ziemlich weit oben. In den 1950er-Jahren als Mischung aus Kleinstwagen und Strandbuggy lanciert, transportiert das Wägelchen heute vor allem ein nostalgisches Italienbild. Man riecht bei seinem Anblick ja schon regelrecht Pinien und Campari. Der Autoverleiher Hertz bietet in Italien jetzt ein solches Gefährt für seine Kunden an - statt Zweizylinder allerdings zeitgemäß mit Elektromotor nachgerüstet. Vom Veredelungsbetrieb "Garage Italia" in Mailand zusätzlich mit handgewebten Sitzen aus Naturseil und Retrolackierung ausgestattet, soll der Adriaurlaub schon am Flughafen beginnen. Buchbar ist der Fiat 500 Jolly Icon-e seit dieser Woche.

Pro Sekunde tippen weltweit durchschnittlich 13 Menschen den Suchbegriff Jeans in ihren Browser. Das macht die Hose nach Turnschuhen und Kleidern zu der am dritthäufigsten nachgefragten Kategorie, so hat es die Modesuchmaschine Lyst ermittelt. Dafür wurden mehr als 60 Millionen Anfragen aus einem Jahr analysiert. Zu den aktuell beliebtesten Schnitten gehört die Boyfriend-Jeans, gefolgt von der Mom-Jeans (hohe Taille, Karotten-Beine) und dem Modell Röhre.

© SZ vom 20.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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