Kurz gesichtet:Frischer Wind

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Berliner Luft: Endlich wieder ein Mode-Event in der Hauptstadt - Max Mara zeigt seine Cruise- Kollektion. Pariser Duft: Die Nachfahrin des Modehauses Rochas lanciert neue Parfüms.

Von Anne Goebel, Tania Messner, Silke Wichert

Die Zubereitung von Hummer ist umstritten, weil die Krebse lebendig in kochendes Wasser geworfen werden - dann lieber als Muster auf dem Badeanzug! Das Modell "Little Lobster" von Batoko gibt es für Kinder ab einem Jahr bis zur Größe 116. Die britische Marke mit Sitz in der Küstenstadt Lytham St.Annes ist ein kleines Unternehmen, das seine Swimwear-Kollektion ausschließlich aus wiederaufbereitetem Kunststoff fertigen lässt: Aus PET-Flaschen werden Garne und schließlich, genäht in einem zertifizierten Betrieb, klassisch geschnittene Badeanzüge. Für den Druck wird giftfreie Farbe verwendet. Die Gründer des Labels engagieren sich auch für Umweltprojekte gegen den Plastikmüll an Englands Küsten. Neben dem Lobster-Muster gibt es die Einteiler mit bunten Kakadus, Walen und Papageientauchern - auch in Erwachsenengröße (ab 28 Euro, batoko.com).

Die Marke Rochas gehörte früher zu den großen Namen wie Chanel und Dior, 1943 wurde der Duft-Bestseller "Femme Rochas" lanciert. Inzwischen ist das Unternehmen verkauft und Pauline Rochas die einzige Nachfahrin, die den Namen noch tragen darf. Die Fotografin kehrt mit "The 7 Collection" zurück zu den familiären Wurzeln: Mit drei Parfümeuren hat die Französin sieben Unisex-Düfte entwickelt, die die Chakren öffnen sollen - die Körperzentren, durch die nach der indischen Lehre die Lebensenergie fließt. An der Kreation war auch ein Schamane beteiligt, und Rochas glaubt, dass "die Menschen instinktiv zu dem Parfüm greifen, das genau das Chakra stärkt, das blockiert ist". So würde jemand mit Liebeskummer die Nummer vier wählen ("Le Quatrieme Parfum" riecht ein bisschen wie Zuckerwatte), gegen Schaffenskrisen helfe Nummer eins (mit Ylang-Ylang). Wem das zu esoterisch klingt: Die Parfüms riechen auch ohne spirituellen Überbau einfach gut (50 ml kosten 125 Euro).

Der schwedische Outoor-Hersteller Haglöfs will nachhaltiger arbeiten. Der neue Schlafsack "Leftover" ist, wie der Name sagt, aus Stoffresten gefertigt, die beim Zuschnitt von Hightech-Textilien anfallen. Jedes der bunt gestreiften Exemplare ist ein Unikat. Der Schlafsack soll auch bei Temperaturen unter Minus zehn Grad warmhalten, wiegt 1700 Gramm und hat einen seitlichen Reißverschluss sowie eine Kapuze. Limitiert auf 105 Stück (160 Euro, haglofs.com).

(Foto: Galit Seligmann/Mauritius)

Die Cruise-Saison ist in vollem Gange. Das waren ursprünglich mal diese Mini-Kollektionen für betuchte Kunden, die ab November auf Kreuzfahrt überwintern. Mittlerweile sind daraus riesige Spektakel geworden. Dior hielt dieses Jahr Hof in Marrakesch, Gucci zeigte in den Kapitolinischen Museen in Rom, Armani flog nach Tokio. Ausnahmsweise steht sogar mal Deutschland auf dem Programm: Max Mara präsentiert seine Cruise Kollektion am Montag im Neuen Museum Berlin, dem spektakulären Chipperfield-Bau. Die italienische Marke hat eine besondere Beziehung zur Hauptstadt - die Ausstellung "Coats" feierte hier 2006 Premiere, nebenbei ist Deutschland einer der wichtigsten Märkte. Danach ist die Cruise-Tournee beinahe zu Ende für dieses Jahr. Letzter Stopp: Chloé in Shanghai.

© SZ vom 01.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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