Claudia Fromme:Kabale und Liebe

Claudia Fromme ist Redakteurin im Ressort Gesellschaft und Wochenende. (Foto: sz)

Georg VI. spuckt Blut, es geht dem Ende zu. Die Contenance gilt es zu wahren, hat der König seiner Tochter Elizabeth eingebläut, als Herrscher dürfe man "keine Schwäche, keine Verletzlichkeiten" zeigen. So geht die Thronfolgerin mit geradem Rücken (und heimlichen Tränen) als Statthalterin auf Weltreise - und kehrt als Königin zurück. In dem Umfeld startet die Serie "The Crown" über das Leben Elizabeth II., die eine großartige Geschichtsstunde ist - aber eine noch bessere Soap. Es geht in der ersten Staffel (4 DVDs, 29,99 Euro) der bislang teuersten Netflix-Serie um die wirre Zeit zwischen 1947 und dem Beginn der Suez-Krise 1956, vor allem aber geht es um Kabale und Liebe. Claire Foy changiert in dem Werk von Peter Morgan ("The Queen") als Königin brillant zwischen eisig und sentimental, sie muss ihren unsteten Mann Philip (Matt Smith) ebenso bändigen wie den gerissenen Winston Churchill (John Lithgow). Dabei zeigen sich Schwächen und Verletzlichkeiten der Royals, die kein Bürgerlicher sehen soll, aber unbedingt sehen will. Damals wie heute.

© SZ vom 02.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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