Alois Schwartz hatte sich einen Kaffee ohne Milch eingeschenkt, als ob es nach diesem Spiel noch Koffein gebraucht hätte. Dabei stand dem Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg ohnehin schon der Schweiß auf der Stirn, und er hatte am Montagabend bei der 1:2-Niederlage gegen den TSV 1860 München genug gesehen, was ihn schlecht schlafen ließ: Wie der 19 Jahre alte Lukas Mühl, den Schwartz als Innenverteidiger aufgeboten hatte, beim ersten Gegentor entscheidend patzte; wie Guido Burgstaller in der 73. Minute beim Stand von 1:1 mit Gelb-Rot vom Platz flog; wie Edgar Salli den Ball kurz vor Schluss aus kurzer Distanz übers Tor drosch statt hinein. Schwartz fasste es so zusammen: Mühl habe sich "dumm angestellt", der Schiedsrichter habe "alles gegen uns gepfiffen", und außerdem: "Wenn man die Seuche am Fuß hat, hat man die Seuche am Fuß."
Zweite Liga:Eigendynamik in die Gegenrichtung
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In der Vorsaison Zweitliga-Dritter, jetzt Vorletzter: Beim 1. FC Nürnberg herrscht nach dem 1:2 gegen 1860 München mal wieder die allzu vertraute Untergangsstimmung.
Von Markus Schäflein, Nürnberg