Zuschauer im Stadion:Rummenigges Vorschlag

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Der Bayern-Chef wirbt weiter für eine Rückkehr der Fans zum Bundesliga-Start im September. Doch die Gesundheitsminister der Länder haben den Plänen der DFL eine Absage erteilt - auch weil sie Lücken im Konzept sehen.

Die Absage der Politik an eine Rückkehr der Zuschauer in die Bundesliga-Stadien zu Saisonbeginn war deutlich, doch Karl-Heinz Rummenigge will weiter für die Umsetzung der Pläne der deutschen Fußball-Liga (DFL) werben. "Wir hoffen, dass wir trotz der ersten negativen Reaktion der Politik irgendwann trotzdem wieder mit Zuschauern spielen dürfen, weil Fußball ohne Zuschauer keinen Spaß macht", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern am Dienstag. Mit dem einhelligen Votum der Gesundheitsminister der Länder, die am Montag eine Öffnung der Stadien bis zum 31. Oktober angesichts der Corona-Lage nicht befürworteten, will sich Rummenigge nicht so leicht abfinden.

"Vielleicht muss man da am Anfang auch konservativ denken, dass man nicht gleich 25 000 ins Stadion lassen muss", sagte Rummenigge. Bestärkt konnte er sich von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff fühlen, der in der Mitteldeutschen Zeitung sagte, das Ziel solle sein, "dass wir mit dem Saisonstart allmählich den Zuschauerverkehr hinbekommen". Die DFL hatte vorige Woche ein Konzept vorgelegt, das eine reduzierte Publikumszahl zum Saisonstart am dritten Septemberwochenende ermöglicht hätte, ohne Stehplätze, ohne Alkohol, ohne Gästefans. Doch die Gesundheitsminister bemängelten fehlende Lösungsvorschläge zu den "Risiken bei An- und Abreise zu Spielen" in diesen Plänen. Auch die Gesundheitsämter vor Ort würden so zusätzlich belastet. Die Liga reagierte verständnisvoll auf die Absage. "Die DFL hat immer betont, dass die Eindämmung des Coronavirus höchste Priorität haben muss", hieß es in einer Mitteilung. Auch DFL-Chef Christian Seifert weiß, dass die Infektionsrate entscheidend sein wird. Mit dem Hygienekonzept zum Neustart der Bundesliga hatte die DFL sich Vertrauen erworben. "Ich glaube, der Fußball in Deutschland hat bewiesen, dass er vertrauensvoll arbeiten kann", sagte Rummenigge. Der Dortmunder Profi Thomas Delaney nannte unterdessen sein Heimatland Dänemark als Vorbild. "Dort gibt es wieder Spiele mit Zuschauern, manchmal sind es 5000, manchmal 8000." Er habe mit vielen Spielern geredet, "das bedeutet viel", sagte er.

© SZ vom 12.08.2020 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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