Zur Person:Karl-Heinz Wildmoser

Lesezeit: 1 min

Am 13. Juni 1992 übernahm Karl Heinz Wildmoser das Amt als Präsident der "Löwen". Während seiner nun mehr als zehn Jahre Amtszeit kehrte der Erfolg auf Giesings Höhen zurück. Unumstritten war der schwergewichtige Gastronom jedoch nie.

Fritz Niemann

Sein Vermögen hat Wildmoser als Großgastronom gemacht. Auch auf dem Oktoberfest können Gäste bei ihm einkehren.

Wildmoser sen. (Foto: Foto: dpa)

Unter seiner Herrschaft gelang den "Blauen" der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Der Umzug ins ungeliebte Olympiastadion vergrätzte jedoch viele Fans. Dennoch stieg die Mitgliederzahl von 5000 auf über 23000 an.

Der Durchmarsch von der Bayern- in die Bundesliga, die Champions-League-Qualifikation und die Teilnahme am UEFA-Cup trägt seine Handschrift.

Auch die Ausgliederung des steuerpflichtigen, wirtschaftlichen Fußball-Geschäftsbetriebes, der Ausbau der Geschäftsstelle an der Grünwalder Straße (Jugendinternat, Kartenverkauf, Fanshop) und die Durchsetzung, dass 1860 ab Ende 2005 in einem reinen Fußballstadion spielen darf, fallen in seine Amtszeit.

Löwen schuldenfrei

Bei seinem Amtsantritt waren die Löwen sportlich und wirtschaftlich am Boden. Jetzt ist der Verein schuldenfrei.

Sein ebenfalls inhaftierter Sohn Karl-Heinz Wildmoser jun. unterstützt ihn seit einigen Jahren im Schaffen rund um 1860 und soll irgendwann einmal selbst Präsident von 1860 werden.

Wildmoser sen. übt mehrere ehrenamtliche Tätigkeiten aus. So ist er beim DFB (Kommission Ehrenamt) und bei der Stadt München (Sportausschuss) tätig. Darüber hinaus engagiert er sich beim Arbeitsgericht München und beim Landesarbeitsgericht als ehrenamtlicher Richter. Diese Stellen dürfte er nun jedoch verlieren.

Zudem gehört er dem Vorstand des Liga-Verbandes, der die 36 Lizenzvereine der Deutschen Fußball Liga (DFL) vertritt, an.

Bundesverdienstkreuzträger

Für sein "außerordentlich umfangreiches Wirken für den Sport" sowie seine zahlreichen ehrenamtlichen Verdienste wurde Karl-Heinz Wildmoser am 14. Mai 2001 vom bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Für sein Engagement beim Stadionneubau wurde Karl-Heinz Wildmoser sen. kürzlich mit dem "Münchner-G´schichten-Preis" ausgezeichnet.

Es scheint, als habe er dem Staatsanwalt nun selbst eine Münchner Geschichte zu erzählen.

Umstrittener Präsident

Bereits im März 2003 erließ die Münchener Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl gegen Wildmoser, weil es bei einem Spielertransfer zu Unregelmäßigkeiten gekommen war.

In Fankreisen ist er nicht unumstritten und es gibt sicher den ein oder anderen, der nicht unfroh wäre, wenn in Zukunft ein anderer Präsident die Geschicke des Münchner Traditionsvereins leiten würde.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: