WM-Qualifikation:Schlechte Aussichten für deutsche Trainer und Patzer der Großmächte

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Europameister-Coach Otto Rehhagel und seinen deutschen Kollegen Berti Vogts und Lothar Matthäus droht bei der WM-Endrunde 2006 im eigenen Land nur die Zuschauerrolle.

Rehhagel kam mit Griechenland zu einem glücklichen 1:1 (0:0) in der Ukraine und steht in der WM-Qualifikationsgruppe zwei mit nur zwei Punkten aus drei Spielen unter Zugzwang. Gleiches gilt für Vogts, der mit den Schotten eine 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Norwegen kassierte und immer noch ohne Erfolg ist.

Treffer für Schweden, Dämpfer für das ungarische Team von Lothat Mattäus: Henrik Larsson nach seinem Tor zum 2:0. (Foto: Foto: dpa)

Auch die von Matthäus trainierte ungarische Auswahl verliert die WM-Endrunde zunehmend aus den Augen, beim 0:3 (0:1) in Schweden setzte es die zweite Niederlage im dritten Spiel.

Favoritensieg der Tschechen

Einen Favoritensieg verbuchte dagegen Tschechien. Das Team von Coach Karel Brückner behielt in Gruppe eins gegen den bisherigen Spitzenreiter Rumänien durch einen verwandelten Foulelfmeter des Dortmunder Bundesligaprofis Jan Koller (36.) mit 1:0 (1:0) die Oberhand und landete den ersten Dreier im zweiten Spiel. Die tschechische Elf war mit einer 0:2-Pleite in den Niederlanden gestartet, Rumänien rutschte auf Platz zwei ab. Neuer Spitzenreiter ist Finnland nach einem 3:1 (2:1)-Sieg gegen Armenien.

48 Minuten hielt das Abwehr-Bollwerk von Rehhagel, dann war Stürmerstar Andrej Schewtschenko zur Stelle. Danach übernahmen die Griechen die Initiative und wurden durch einen sehenswerten Freistoßtreffer von Vasilis Tsartas neun Minuten vor Schluss belohnt. Dem Europameister droht aber weiter das WM-Aus, seit dem Triumph von Portugal ist die Rehhagel-Elf ohne Sieg.

Patzer der Großmächte

Patzer leisteten sich auch die Fußball-Großmächte Italien, Frankreich und Niederlande mit ihren neuen Trainern. Die Italiener kassierten unter Marcello Lippi eine 0:1 (0:0)-Niederlage in Slowenien und mussten auch die Tabellenführung den Balkan-Kickern überlassen. Ex-Weltmeister Frankreich kam daheim gegen Irland nicht über ein 0:0 hinaus und enttäuschte wie schon beim ersten Pflichtspiel von Raymond Domenech gegen Israel (0:0). Unterdessen stolperte die von Marco van Basten trainierte niederländische Auswahl in Mazedonien und kam trotz zweimaliger Führung nur zu einem 2:2 (1:1).

Erneute Pleite für Vogts Schotten

Ernüchterung nicht nur in Hellas, sondern auch im Hampden Park zu Glasgow. James McFadden leitete dort mit einem Handspiel auf der Torlinie die neuerliche Pleite der Schotten ein. Der Angreifer erhielt folgerichtig die Rote Karte, den fälligen Strafstoß verwandelte Steffen Iversen sicher (54.). Dennoch sparte Vogts anschließend nicht mit Lob für seine Mannschaft: "Wir haben so gut gespielt, waren aber ohne Glück. Ich bin stolz auf mein Team. Es hat alles gegeben."

Die Vogts-Bilanz ist indes alles andere als positiv. In 20 Spielen setzte es bereits 13 Niederlagen. Hinzu kamen drei Unentschieden und drei Siege, das Spiel in Spanien wurde abgebrochen. Bereits nach dem 0:0 gegen Slowenien im September hatten die Zuschauer die Ablösung des Weltmeisters von 1974 gefordert, eine Krisensitzung blieb anschließend jedoch ohne Konsequenzen.

In Stockholm bescherten Fredrik Ljungberg (26.), Torjäger Henrik Larsson (50.) und Anders Svensson (67.) den Schweden einen ungefährdeten Sieg. Damit rehabilitierten sich die Skandinavier für die jüngste 0:1-Heimpleite gegen Kroatien und bleiben mit sechs Zählern im Rennen um die WM-Tickets.

Torjägerqualitäten bewies der Wolfsburger Bundesligaprofi Miroslav Karhan beim 4:1 (0:1) der Slowaken gegen Lettland. Der Mittelfeldspieler war für den Tabellenführer der Gruppe drei zweimal erfolgreich.

Spanien hat am Samstagabend den ersten Sieg in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gefeiert. In Santander besiegte das Team des neuen Trainers Luis Aragones Belgien mit 2:0 (0:0) und hat damit nach zwei Spielen in der Gruppe 7 ebenso vier Punkte wie Litauen und Serbien-Montenegro. Luque in der 59. und Raul in der 63. Minute stellten den hoch verdienten Sieg gegen die Belgier sicher, die das Spiel nach Platzverweisen für Kapitän Goor und Deflandre mit acht Feldspielern beendeten. Im zweiten Gruppenspiel des Tages trennten sich Bisnien-Herzegowina und Serbien- Montenegro 0:0.

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