Katharina Hennig weinte bittere Tränen und war auch von ihren Teamkolleginnen kaum zu trösten: Nach einem bösen Einbruch der WM-Debütantin haben die deutschen Skilangläuferinnen bei der WM in Lahti auch die letzte realistische Chance auf eine Medaille verpasst. Beim überlegenen Gewinn der 100. WM-Goldmedaille der Norwegerinnen um die nun 17-malige Weltmeisterin Marit Björgen (1:01 Minuten vor Schweden) reichte es für das DSV-Quartett nur zu Platz sechs.
"Es tut mir so leid. Ich war bei dem schnellen Tempo am Anfang wie gelähmt", sagte die 20 Jahre alte Hennig, die als Startläuferin einen Rückstand von mehr als einer Minute kassiert hatte, den Stefanie Böhler, Nicole Fessel und Sandra Ringwald nicht mehr wettmachen konnten: "Ich habe wirklich alles gegeben. Aber man macht sich doch Vorwürfe, das man nicht mehr für das Team herausgeholt hat." Die 36 Jahre alte Böhler, die ihre siebte Staffel bei einem Großereignis lief, nahm die junge alte Hennig erst lange in den Arm und dann in Schutz: "Es hätte alles toll laufen müssen, damit wir eine Medaille gewinnen", sagte die Staffel-Olympiadritte von 2014: "Heute ist es für Katharina bitter, morgen vielleicht auch noch, aber irgendwann wird sie dadurch stärker werden." "Es war natürlich ein Risiko mit Katharina als Startläuferin", sagt der Sportliche Leiter des DSV, Andreas Schlütter: "Aber im Nachhinein ist man immer schlauer."
Damit bleibt der Deutsche Skiverband (DSV) höchstwahrscheinlich zum dritten Mal in Serie bei Weltmeisterschaften ohne Langlauf-Medaille, nachdem es schon 2013 in Val di Fiemme und 2015 in Falun Nullnummern gegeben hatte. In der Männerstaffel am Freitag sowie in den langen Einzelrennen am Wochenende ist Deutschland klarer Außenseiter.