Winterolympiade:Favoritensterben in Turin

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Pech für Claudia Pechstein und Anni Friesinger. Über 3000 Meter kamen die beiden Eisschnell-Läuferinnen nur auf Platz vier und fünf. Auch in anderen Disziplinen scheiterten sicher geglaubte Medallienanwärter.

Am Sonntagabend erlebten Claudia Pechstein und Anni Friesinger ihr Debakel. Die Eisschnellläuferinnen blieben über 3000 Meter ohne die sicher geglaubten Medaillen und landeten auf den Plätzen vier und fünf. Die Topfavoritinnen mussten mit ansehen wie die Niederländerinnen Ireen Wust und Renate Groenewold Gold und Silber gewannen. Die ebenfalls als Sieganwärterin gehandelte Kanadierin Cindy Klassen durfte sich noch mit Bronze trösten.

Der Olympia-Auftakt in Turin stand für einen großen Teil der Favoriten unter keinem guten Stern. Am ersten Wochenende der Winterspiele setzten sich am Samstag und Sonntag in Jennifer Heil aus Kanada auf der Buckelpiste, Shaun White aus den USA in der Halfpipe und dessen Landsmann Chad Hedrick im 5000 Meter-Eisschnelllauf nur drei Mal Sportler durch, die auch vor Beginn der Wettkämpfe hoch gehandelt wurden.

"Herminator" nur Sechster

In den übrigen Disziplinen blieben bis auf Ole Einer Björndalen, der im 20 Kilometer Rennen der Biathleten immerhin Silber hinter Michael Greis aus Nesselwang gewann, die am höchsten gewetteten Starter ohne Medaille. Den Anfang machten Hannu Manninen (Finnland) und Doppel-Weltmeister Ronny Ackermann (Dermbach) im Einzel-Wettbewerb der Nordischen Kombination, den in Georg Hettich aus Schonach-Rohrhardsberg ein krasser Außenseiter gewann.

Auch in der Langlauf-Doppelverfolgung waren die Favoriten ohne Fortune. Bei den Frauen musste die als hoch eingeschätzte Norwegerin Marit Björgen mit Magenproblemen aufgeben. Kristina Smigun aus Estland nutzte die Gunst der Stunde und gewann Gold. Bei den Männern landete Tobias Angerer aus Vachendorf, der Führende im Langlauf- Weltcup, beim Sieg des Russen Jewgeni Dementjew auf Rang zwölf.

Schwer geschlagen wurden in der alpinen Abfahrt auch die Sieg gewohnten Amerikaner Bode Miller als Fünfter und Daron Rahlves als Zehnter. Österreichs Mitfavorit, Ex-Weltmeister Michael Walchhofer, wurde immerhin Zweiter hinter Überraschungssieger Antoine Deneriaz aus Frankreich. "Herminator" Hermann Maier wurde nur Sechster.

Für eine Sensation hatte der Nordische Kombinierer Georg Hettich gesorgt, der im Olympia-Rennen den ersten großen Erfolg seiner Laufbahn feierte. Der 27-Jährige ließ den Österreicher Felix Gottwald hinter sich. Topfavorit Hannu Manninen aus Finnland landete als Neunter ebenso im geschlagenen Feld wie Doppel-Weltmeister Ronny Ackermann auf Platz 18. Sebastian Haseney lief mit Laufbestzeit von Rang 28 auf Platz sechs.

Für die deutschen Eishockey-Frauen platzte schon im Auftaktspiel des olympischen Turniers der Traum vom Halbfinale. Die DEB-Auswahl unterlag Finnland mit 0:3 und besaß auch am Abend im Duell gegen Weltmeister USA nur eine Außenseiterchance. Die Männer kassierten bei ihrem letzten Olympia-Test in Köln eine 1:3-Niederlage gegen Russland, zogen sich dabei aber achtbar aus der Affäre.

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