Weltmeisterschaft:Russlandreise

Fußball-WM 2018. Das 11-Freunde-Buch. Hoffmann und Campe. 19,90 Euro. (Foto: Verlag)

Bildband über eine WM der Rätsel und der Leidenschaft.

Von Philipp Selldorf

Nicht nur wegen der indisponierten deutschen Mannschaft gab es hierzulande viele Klagen über die Fußballweltmeisterschaft in Russland. Was unter anderem moniert wurde: die Dominanz der Defensive; zu wenig Tore; zu viele Standardtore; Neymars Schwalben, Ronaldos Gehabe und der schaurige Infantino auf dem Fifa-Thron; ein Weltmeister Frankreich, der seine Zauberer als Systemspieler missbrauchte. Und wo war eigentlich Messi abgeblieben? All dieses Gemoser mag ja irgendwie berechtigt gewesen sein, trotzdem blättert man nun fasziniert, erheitert, erfreut und manchmal tief gerührt im WM-Buch der Zeitschrift 11 Freunde. Einerseits handelt es sich dabei um einen Bildband für die ganze Familie, andererseits um ein Traktat für Experten, in jeder Hinsicht erzeugt es gute Wirkung. Manche Elf mag zwar unansehnlich gemauert haben, aber Bundestrainer Jogi Löw hatte recht: Diese WM war, auf dem Rasen und den Tribünen, eine WM der Leidenschaft und Hingabe. Davon wird im 11-Freunde-Buch vieles wach, und wenn es um das rätselhafte Scheitern der Deutschen geht, darf sich der Leser nach dem Aufsatz von Chefreporter Christoph Biermann deutlich klüger fühlen.

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