Vierschanzentournee:Mit Rückenleiden zur Bestweite

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Alle drei verbliebenen deutschen Skispringer werden beim Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen an den Start gehen. Bester DSV-Adler in der Qualifikation war einmal mehr Michael Uhrmann. Sieger war der Norweger Anders Jacobsen.

Michael Uhrmann hat mit einer Bestweite Hoffnungen auf einen versöhnlichen Abschluss der verkorksten 55. Vierschanzentournee geweckt. Mit 137,5 Metern segelte der von Rückenproblemen geplagte Bayer in Bischofshofen zur Bestweite in der Qualifikation, allerdings reichte das wegen der darauffolgenden Verkürzung des Anlaufs nur zu Platz zehn.

Der Favorit Anders Jacobsen schafft in Bischofshofen den Sieg in der Ausscheidung. (Foto: Foto: dpa)

Gesamt-Spitzenreiter Anders Jacobsen (Norwegen) flog mit 134,5 Metern zum Sieg in der Ausscheidung und damit in die Favoritenrolle für das dramatische Finale am Sonntag.

"Das war nicht schlecht. Die guten Sprünge werden immer mehr, das Selbstvertrauen steigt", erklärte Uhrmann und begab sich zur Behandlung seines lädierten Rückens ins Hotel: "Jetzt will ich auch mal im Wettkampf endlich zwei gute Sprünge zeigen."

Auch vor dem dritten Tourneespringen in Innsbruck hatte der Familienvater aus Rastbüchl die Qualifikation gewonnen, dann reichte es nach einem völlig verkorksten ersten Sprung im Wettkampf aber nur zu Platz zehn.

Neben Uhrmann, der im K.o.-Duell auf den Russen Dmitri Ipatow trifft, schafften auch die beiden anderen verbliebenen Springer des deutschen Miniteams den Sprung in den finalen Wettbewerb. Martin Schmitt, der weiter Probleme mit der Knochenhautreizung am Schienenbein hat, belegte nach einem Sprung auf 128 m den 17 Platz.

Jörg Ritzerfeld (Oberhof) landete mit einem Sprung auf 124,5 m auf Rang 38. "Es freut mich, dass der Uhri so einen rausgehauen hat. Die Konstanz wird größer", lobte Bundestrainer Peter Rohwein. Das Springen in Bischofshofen ist die letzte Chance für die Deutschen, das schwächste Tournee-Resultat seit 15 Jahren zu verhindern.

Bester in der Gesamtwertung ist Michael Uhrmann als Neunter mit stolzen 68,9 Punkten Rückstand auf die Nummer 1 Jacobsen. Der Norweger hatte bei seinem Triumph in der Qualifikation vor dem Polen Adam Malysz und Simon Amman aus der Schweiz sechs Luken weniger Anlauf als Uhrmann und flog trotzdem nahezu genauso weit.

Der schon im Training mit 138,5 Metern überragende Fledermaus-Flieger geht mit einem Vorsprung von 10,7 Punkten auf den Finnen Arttu Lappi in das spannendste Tournee-Finale aller Zeiten, bei dem sieben Springer noch die Chance auf den Gesamtsieg haben.

Im K.o.-Duell im ersten Durchgang trifft Jacobsen nun ausgerechnet auf den Finnen Janne Ahonen, der im vergangenen Winter gemeinsam mit dem Tschechen Jakub Janda gemeinsam die Tournee gewonnen hatte.

Ahonen hatte genau wie Gregor Schlierenzauer auf die Qualifikation verzichtet - der Austria-Wunderknabe will von Platz sieben in der Gesamtwertung noch zum Triumph an seinem 17. Geburtstag fliegen. Der Tournee-Dritte Andreas Küttel (Schweiz) verlor im Training bei der Landung einen Ski, stürzte schwer, aber zog sich nur eine Prellung zu.

Der deutsche Bundestrainer Rohwein verteidigte unterdessen noch einmal seine Entscheidung, mit einem historisch kleinen Miniteam von nur drei Springern in Bischofshofen an den Start zu gehen: "Es hätte überhaupt keinen Sinn gehabt, sie starten zu lassen. Sie sind einfach zu weit weg von der Weltspitze. Dann sind wir eben nur noch drei."

Gastgeber Österreich brachte übrigens alle 13 Springer ins Finale der besten 50.

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