VfL siegt 1:0:Schmerzlich vermisst

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Glückwunsch zur Premiere: Daniel Ginzcek (links) umarmt seinen Kollegen Jerome Roussillon nach dessen ersten Bundesligatreffer. (Foto: John Macdougall/afp)

Leipzigs Trainer Ralf Rangnick hadert mit dem Ausfall eines Stammtrios in Wolfsburg und spricht dem Rest des Teams die Einstellung ab. Die Gastgeber beweisen dagegen einmal mehr ihre größte Stärke.

Der Leipziger Trainer Ralf Rangnick war genervt. Da fehlten ihm schon drei Spieler - und dann war der Rest auch noch überhaupt nicht auf die kämpferischen Wolfsburger eingestellt. "Wir hatten zu viele Leute, die keine Normalform erreicht haben", schimpfte Rangnick nach der ersten Niederlage von RB Leipzig seit drei Monaten, ein 0:1 (0:0) am Samstag. Für die dadurch auf Platz vier zurückgefallenen Sachsen war es die zweite Saison-Niederlage in der Bundesliga nach dem 1:4 am ersten Spieltag gegen Borussia Dortmund.

Seit Samstag hat Rangnick aber nun die Gewissheit, dass seine Mannschaft noch kein Spitzenteam ist. "Uns hat der Spirit der letzten Wochen gefehlt. Das war sicher unser schlechtestes Spiel in dieser Saison", haderte Mittelfeldspieler Diego Demme. Der VfL, dem nur ein Sieg aus den vorherigen neun Partien gelungen war und der einen Absturz in die Abstiegszone befürchten musste, hatte gegen ungefährliche Gäste leichtes Spiel. Bei besserer Chancenverwertung wäre noch mehr drin gewesen als der Siegtreffer von Jerome Roussillon (50. Minute). Einmal mehr haben die Wolfsburger gezeigt, dass sie ihre Stärken am besten gegen Teams aus der oberen Tabellenregion ausspielen können.

"Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg. Wir haben uns endlich mal wieder belohnt", sagte Wolfsburgs Coach Bruno Labbadia, der zuletzt vor einem Monat beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf jubeln durfte. Mit 15 Punkten aus zwölf Spielen hat sein Team nun deutlichen Vorsprung auf die Abstiegsränge. "Wenn man auf die Tabelle schaut, dann war das natürlich sehr wichtig", meinte Sportchef Jörg Schmadtke.

Mehr als eine gefährliche Aktion war für Leipzig nicht drin

Leipzig bleibt bei 22 Zählern und verpasste damit den vorläufigen Sprung auf Rang zwei. Grund dafür war auch der verletzungsbedingte Ausfall des Stammtrios: Kevin Kampl (Sprunggelenk), Marcel Sabitzer (Wade) und Dayot Upamecano (Knie) wurden nicht rechtzeitig fit und fehlten spürbar. "Natürlich hatten wir dadurch einen Qualitätsverlust, gerade im Mittelfeld", sagte Leipzigs Kapitän Willi Orban und Rangnick befand spitz: "Mit dem Personal, das wir zur Verfügung hatten, war klar, dass wir es schwierig hatten, nach dem Rückstand noch einmal zurück zu kommen."

Schon vor dem Rückstand hatte es sein Team schwer. Mehr als eine gefährliche Aktion beim Pfostenschuss von Demme kurz nach der Pause war nicht drin. Direkt im Anschluss ging Wolfsburg in Führung. Bei einem Konter drückte der starke Linksverteidiger Roussillon den Ball nach Vorlage von Daniel Ginczek über die Linie.

Schon im ersten Durchgang hätte der VfL in Führung gehen müssen. RB-Keeper Peter Gulacsi parierte zunächst nach einer Viertelstunde klasse gegen John Anthony Brooks und Ginczek jeweils aus nächster Distanz. Und nach knapp einer halben Stunde vergab erneut Ginczek kläglich nach toller Vorarbeit von Maximilian Arnold.

Rangnick versuchte es nach dem Rückstand noch mit der Hereinnahme von Angreifer Jean-Kevin Augustin für Abwehrmann Marcel Halstenberg und brachte später in Matheus Cunha noch einen weiteren Angreifer. Doch vor dem internen Red-Bull-Duell in Salzburg am Donnerstag in der Europa League blieb RB ein Treffer verwehrt.

© SZ vom 25.11.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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