US Open:Tommy Haas gewinnt Achtelfinal-Krimi

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Die Entscheidung fiel erst im Tiebreak des fünften Satzes: Am Donnerstag trifft der Deutsche im Viertelfinale auf den Russen Nikolai Dawidenko.

"Das war so, als wenn man eine Münze wirft. Erst die letzten beiden Punkte haben entschieden. Ich bin sehr glücklich, wieder im Viertelfinale zu sein und werde alles versuchen, diesmal noch weiter zu kommen", sagte Haas nach dem 3:10 Stunden langen Match (4:6, 6:3, 2:6, 6:2, 7:6 (7:5)) gegen den Russen Marat Safin. "Natürlich will man nicht im fünften Satz den Tiebreak verlieren. Das ist hart, vor allem, wenn man gegen einen Freund spielt."

Der Hamburger steht zum zweiten Mal in seiner Tennis-Karriere nach 2004 unter den letzten Acht in New York. Vor zwei Jahren hatte ihn der Australier Lleyton Hewitt jedoch gestoppt. Die Chance, erstmals noch weiter zu kommen, stehen nicht schlecht. Im Viertelfinale wartet in Dawidenko kein übermächtiger Gegner. Der in Deutschland lebende Russe besiegte den Schotten Andy Murray 6:1, 5:7, 6:3, 6:0.

Sehenswertes Tennis, garniert mit Emotionen

Safin hatte das Turnier 2000 gewonnen und Haas 2002 bei den Australian Open im Halbfinale in fünf Sätzen gestoppt. Doch der beste deutsche Tennis-Profi holte im entscheidenden Tiebreak einen 1:3- Rückstand auf und jubelte nach dem 5:5-Gleichstand, als die einstige Nummer eins eine Rückhand ins Aus setzte. Nach zuvor sieben Niederlagen in Fünfsatz-Spielen feierte Haas nun den zweiten Erfolg nacheinander über die Marathon-Distanz. Safin hatte während der US Open den Argentinier David Nalbandian im entscheidenden Tiebreak bezwungen, der bei keinem anderen Grand-Slam-Turnier gespielt wird.

Der unberechenbare Moskauer, der nach Verletzungen nur noch 104. der Weltrangliste ist, münzte sein Break zum 2:1 vom Dienstag in den Gewinn des ersten Satzes um, streute jedoch auch wie üblich Fehler in sein druckvolles Spiel ein. Den bis dahin besten Ballwechsel auf dem Beton krönte der 26-Jährige mit einem Hecht-Volley der Marke Boris Becker zum 2:0 im dritten Satz. Die beiden Profis, die sich nach viel gemeinsamen Training während der vergangenen sechs Monate angefreundet haben, lieferten weiterhin sehenswertes Tennis, garniert mit immer mehr Emotionen.

Die deutsche Nummer eins nahm Safin im vierten Satz alle vier Aufschlagsspiele ab und erzwang den entscheidenden Durchgang. Safin bei seinem dritten Match binnen vier Tagen zuweilen müde, während Haas die Regenpause nach dem schwer erkämpften Erfolg über Ginepri anscheinend gut getan hatte. Letztlich reichte es zum dritten Sieg im fünften Vergleich mit Safin.

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