US-Open:Agassis Hoffnungen vom Winde verweht

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Roger Federer und Hurrikan "Frances" haben die Hoffnungen von Altmeister Andre Agassi auf den dritten US-Open-Titel zunichte gemacht. Es war wohl sein letzter Auftritt dort.

In der vom Winde verwehten Viertelfinal-Fortsetzung gewann Federer mit 3:6, 6:2, 5:7, 6:3, 6:3 und verabschiedete den 34 Jahre alten Ehemann von Steffi Graf möglicherweise für immer aus New York. Federer trifft am so genannten Super-Samstag auf Tim Henman, der ebenfalls erstmals unter den besten Vier der US Open steht.

Die anderen Halbfinalisten ermittelten Thomas Haas und der Australier Lleyton Hewitt sowie Titelverteidiger Andy Roddick und der aufstrebende Schwede Joachim Johansson. Federer nahm nach einem phasenweise hochklassigen Match einen 6:3, 2:6, 7:5-Vorsprung aus dem verregneten Abend zuvor mit in die Neuaufnahme, gab diesen jedoch unter streckenweise irregulären Bedingungen zunächst aus der Hand.

Ausläufer des Hurrikans

Am Donnerstag hatte sich der Regen zwar weitgehend verzogen, doch die Ausläufer des einstigen Hurrikans sorgten für starken, böigen Wind, der dem Ball teils unberechenbare Flugbahnen gab. Gemessen daran lieferten Federer und Agassi ein gutes Match.

Publikumsliebling Agassi schaffte im vierten Satz mit einem Netzroller das Break zum 5:3, verlor dann aber sein Service im entscheidenden Durchgang zum 3:5. Federer nutzte nach insgesamt 3:02 Stunden gleich seinen ersten Matchball. Damit hat der 23-jährige Australian-Open- und Wimbledon-Sieger weiter die Chance, als erster Spieler seit dem Schweden Mats Wilander 1988 drei Grand-Slam-Titel in einem Jahr zu gewinnen.

"Ich hoffe, dass ich so weitermachen kann. Das waren mit die härtesten Bedingungen, unter denen ich je gespielt habe", sagte Federer unmittelbar nach der Partie, die ihm den vierten Sieg über Agassi im siebten Vergleich bescherte. Mit raschen Siegen vor Geisterkulissen hatten Lindsay Davenport und Swetlana Kusnetsowa am Mittwochabend eine kurzfristige Trockenzeit zum Einzug in das Halbfinale genutzt.

Der 22.Sieg nacheinander

Davenport genügten 46 Minuten, um im bisher kürzesten Match des Turniers 2004 die Japanerin Shinobu Asagoe mit 6:1, 6:1 abzufertigen. Gerade einmal 300 Zuschauer verloren sich im 10 000 Besucher fassenden Louis-Armstrong-Stadium während der Begegnung. Die US-Open-Siegerin von 1998, die ihren 22. Sieg nacheinander feierte, könnte mit ihrem zweiten Triumph in Flushing Meadows sogar noch einmal die Spitze der Weltrangliste übernehmen, die sie schon einmal im Frühjahr 2000 innehatte.

Verhindern kann dies am Freitag im ihrem ersten Grand-Slam-Halbfinale Swetlana Kusnetsowa. Die 19-Jährige gewann 7:6 (7:4), 6:3 im russischen Duell gegen Nadia Petrowa, die zuvor Titelverteidigerin Justine Henin-Hardenne aus dem Turnier geworfen und von damit von Platz eins der Weltrangliste gestürzt hatte. Im anderen Halbfinale stehen sich Jennifer Capriati aus den USA und French-Open-Finalistin Jelena Dementjewa aus Russland gegenüber.

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