Als Sebastian Polter die Auswechselbank ansteuerte, brachte der Torjäger die Alte Försterei am Montag noch einmal zum Beben. Auf den Rängen erhoben sich die Fans und spendeten dem Matchwinner vom Fußball-Zweitligisten Union Berlin tosenden Applaus, an der Seitenlinie nahm Trainer Jens Keller seinen Dreifachtorschützen anerkennend in Empfang. Mit drei Treffern (6./25./77.) hatte der 26-Jährige das 5:0 (4:0) gegen den Tabellenletzten Kaiserslautern geprägt - und den Negativlauf seines Klubs gestoppt. "Es war wichtig, so ein Spiel zu haben. Wir haben alles richtig gemacht", sagte Polter, dessen Auftritt im Anschluss an das letzte Tor des Abends nach 78 Minuten ein umjubeltes Ende fand. Nur drei Punkte aus fünf Begegnungen hatte Union vor dem 8. Spieltag am Montag gesammelt - wenig für den Aufstiegsaspiranten. Besonders die Pleite beim SV Sandhausen (0:1) in der Vorwoche hatte geschmerzt. "Die Situation war nicht einfach", sagte Keller, der erfolgreich Aufbauarbeit betrieben hatte: "Wir sind ähnlich wie in den letzten beiden Heimspielen aufgetreten und haben uns heute für unseren Aufwand belohnt."
Gegen einen erschreckend schwachen FCK war Union nie in Schwierigkeiten geraten, das Spiel nach Eigentoren von Giuliano Modica (11.) und Marcel Correia (32.) vor der Pause entschieden. Mit zwölf Punkten aus acht Spielen haben die Köpenicker den Anschluss an die Spitzengruppe wieder hergestellt und dank des Schützenfestes gegen den früheren deutschen Meister Hoffnungen auf eine Trendwende geweckt. Hätten die Berliner nicht viele Chancen verschwendet, hätten sie den höchsten Zweitliga-Sieg der Klubgeschichte feiern können. So stellten die Köpenicker ihren fast 17 Jahre alten Siegrekord ein, als sie in der Saison 2001/02 Ahlen und Reutlingen ebenfalls 5:0 bezwangen.