Unfall in Inzell:Glück für Bloemen

Ein Teamkollege hatte dem Kanadier mit der Kufe die Wade aufgeschlitzt. Eventuell ist Bloemen bald wieder fit.

Der kanadische Eisschnelllauf-Weltrekordler Ted-Jan Bloemen muss nach seinem schweren Sturz beim Weltcup im oberbayerischen Inzell nur zwei bis drei Wochen pausieren. Bei einer Operation am Freitagabend im Krankenhaus Traunstein wurde der 29-Jährige an der Knochen- und Muskelhaut des Schienbeins operiert. Ursprünglich war von einer tiefen Fleischwunde an der Wade ausgegangen worden.

"Durch den hohen Blutverlust war es nicht sofort möglich, eine richtige Diagnose zu erstellen. Im Krankenhaus stellte sich zum Glück heraus, dass nur das Schienbein betroffen ist", sagte Ted-Jan Bloemens Vater Gerhard-Jan, der als Hausarzt in Gouda (Niederlande) arbeitet und bei allen medizinischen Behandlungen anwesend war. Die lange Schnittwunde wurde mit einigen Stichen genäht. Bloemen erholt sich in seinem Elternhaus und wird den Weltcup in Heerenveen am kommenden Wochenende von der Tribüne aus verfolgen. Der kanadische Nationaltrainer, der ehemalige deutsche Bundestrainer Bart Schouten, hatte vor Bloemens Krankenhausaufenthalt von einer tiefen Fleischwunde gesprochen und sein Saisonende befürchtet.

Beim Warmlaufen für die Teamverfolgung war Teamkollege Stefan Waples in einer Kurve über ein Klötzchen gefahren und gestürzt, dabei schnitt er mit seiner Kufe die Wade des direkt hinter ihm laufenden Bloemen auf. Bloemen hatte vor zwei Wochen in 12:36,30 Minuten einen neuen Rekord über den "Langen Kanten" aufgestellt. Die über acht Jahre alte Bestmarke (12:41,69) unterbot er um mehr als fünf Sekunden.

© SZ vom 06.12.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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