Mit Beinbrüchen, einer Kopfverletzung sowie instabilem Kreislauf war Raimund Behtke mit einem Rettungshubschrauber in das San Giovanni Bosco Hospital geflogen worden. Er ist mittlerweile operiert worden, teilte der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) mit.
Das Training wurde umgehend unterbrochen, so der Verband weiter. Bethge, der bei seinem Abtransport ins Krankenhaus bei Bewusstsein war, wurde in Kurve 10 der Olympia-Bahn von dem australischen Zweierbob erfasst. Noch unklar ist nach Auskunft des BSD der genaue Unfallhergang. Nach Augenzeugenberichten stand der Bundestrainer in der Bahn.
"Die Atmosphäre ist sehr getrübt. Das ist das Schlimmste, was passieren kann. Da kriegt man als Pilot einen Schock", sagte der zurückgetretene Bob-Olympiasieger Christoph Langen (Unterhaching). Das Training ist nach zweistündiger Unterbrechung fortgesetzt worden. Die deutschen Piloten um Olympiasieger und Weltmeister Andre Lange (Oberhof) haben wie die anderen Mannschaften Testfahrten absolviert.
Die internationale Trainingswoche bis zum 3. Dezember ist für alle Nationen außer Italien die letzte Möglichkeit, die Olympia-Bahn zu testen. Die Winterspiele finden vom 10. bis 26. Februar in Turin und Umgebung statt.
Der Eiskanal in Cesana gilt als anspruchsvoll bis gefährlich. Im vergangenen Jahr hatten sich beim Rodel-Weltcup zahlreiche schwere Stürze ereignet. Daraufhin musste die Eisrinne umgebaut werden. Als kritisch wird jedoch noch immer die Passage der Kurven 17/18 eingeschätzt.
Raimund Bethge ist bereits der zweite Bundestrainer des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland, der bei einem Trainingsunfall schwer verletzt wurde. Auf der Bahn in Winterberg war 1993 der damalige Rodel-Bundestrainer Sepp Lenz beim Schneefegen auf der Bahn von einer amerikanischen Rodlerin erfasst worden. Lenz verlor bei dem Unglück einen Unterschenkel.