Umstrittener Sotschi-Start:Späte Entschädigung

Genugtuung für Geigerin Vanessa Mae: Der Ski-Weltverband zieht die Anschuldigungen gegen sie auf Druck des Sportgerichtshofs zurück.

Der Internationale Ski-Verband Fis hat im Fall Vanessa Mae seine Anschuldigungen gegen die Geigerin fallen gelassen. Die Vorwürfe gegen Mae seien "ungerechtfertigt" gewesen, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme der Fis, weshalb der Verband das Urteil pro Mae durch den Internationalen Sportgerichtshof Cas respektiere. Die Fis hatte Mae, 37, und deren Umfeld vorgeworfen, im Januar 2014 ein Rennen in Slowenien manipuliert zu haben, um sich so die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Sotschi zu erschleichen. Mae wurde im November 2014 für vier Jahre gesperrt. Sie bestritt die Vorwürfe stets und hatte im Juni 2015 Erfolg vor dem Cas, der die Sperre gegen sie aufhob. Die Fis teilte mit, dass sie sich bei Mae entschuldigt habe und deren Forderung nach einer Entschädigung wegen Rufschädigung nachkomme. Sie habe Mae eine "angemessene Zahlung" zukommen lassen; Mae wolle das Geld einem wohltätigen Zweck spenden, hieß es weiter. Mae hatte unter dem Namen ihres Vaters (Vanakorn) in Sotschi am Riesenslalom teilgenommen; sie wurde damals 67. und Letzte. "Die Fis hat nicht erwartet, dass ich mich wehre. Als klar war, dass ich vor den Cas ziehe, wurde es richtig hässlich", sagte Mae. Sie beschuldigte den Verband, sich "Zeugenaussagen zurechtgebogen" zu haben. Knapp 200 000 Euro habe sie persönlich in den Prozess investiert.

© SZ vom 25.02.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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