Uefa-Pokal:Schalke steht im Halbfinale

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Schwach gespielt, trotzdem weiter - nach dem 1:1 gegen Levski Sofia wartet jetzt der FC Sevilla.

Trotz einer über weite Strecken indiskutablen Leistung hat der FC Schalke 04 das Halbfinale des UEFA-Pokals erreicht und ist neun Jahre nach seinem letzten Triumph auf der internationalen Fußball-Bühne einem erneuten Titelgewinn ein großes Stück näher gekommen.

Der Schalker Marcelo Bordon setzt sich gegen Valeri Domovchiyski durch. (Foto: Foto: AP)

Der Bundesliga-Vierte kam zwar im Viertelfinalrückspiel am Donnerstagabend gegen Levski Sofia nur zu einem enttäuschenden 1:1 (0:1), zog aber dank des 3:1-Erfolgs im Hinspiel in die Runde der letzten Vier ein. Für die Gelsenkirchner, die zuletzt bei ihrem UEFA-Pokalgewinn 1997 in einem europäischen Halbfinale standen, hatte vor 52 973 Zuschauern in der Veltins-Arena Lincoln (58.) mit seinem sechsten Europapokaltor die Führung der Gäste durch Emil Angelow (24.) ausgeglichen.

Als letzter deutscher Club im internationalen Wettbewerb dürfen sich die Knappen zudem über weitere Millioneneinnahmen freuen. Im Halbfinale (20./27.4) wartet auf die Schalker, die sich durch diesen Erfolg auch eine Signalwirkung für den Endspurt in der Bundesliga erhoffen, mit dem spanischen Club FC Sevilla, der Zen. St. Petersburg ausschaltete, aber ein anderes Kaliber als Sofia.

Keine personellen Experimente

Schalkes Trainer Mirko Slomka war trotz des größten Erfolgs seiner Trainerkarriere nicht zufrieden. "Das es so verkrampft lief, hätte ich nicht gedacht", sagte der 38-Jährige. "Aber wir sind weiter und nur das zählt."

Nationalspieler Gerald Asamoah bekannte: "Wir waren ein bisschen überheblich, weil wir wussten, dass wir weiter sind." Slomka, der den gelb-gesperrten Fabian Ernst, den Hinspiel- Torschützen Gustavo Varela - er reiste wegen des Todes seiner Mutter nach Uruguay - und Mladen Krstajic (Oberschenkelprobleme) ersetzen musste, verzichtete trotz des komfortablen Vorsprungs auf personelle Experimente. Der im Hinspiel gesperrte Rafinha rückte für Hamit Altintop wieder in die Startelf, zudem liefen Dario Rodriguez und Zlatan Bajramovic von Beginn an auf.

Allen Warnungen im Vorfeld zum Trotz ließen die Schalker angesichts des klaren Hinspielsieges aber jegliche Aggressivität vermissen, agierten pomadig und ohne Drang nach vorn.

Zwei Kopfbälle von Kevin Kuranyi (14.) und Sören Larsen (15.) waren nur halbherzige Versuche, den Gästen mit einem schnellen Tor den Wind aus den Segeln zu nehmen. Vielmehr nutzen die Bulgaren die Aufbauhilfe der Hausherren aus: Waleri Domowchijski tanzte auf der rechten Seite Lewan Kobiaschwili aus und bediente den völlig frei stehenden Angelow mustergültig.

Lustlos und blass

Doch auch nach dem Rückstand blieb eine Trotzreaktion der Schalker aus. Spielgestalter Lincoln wirkte lustlos und so blieb die Kreativabteilung völlig blass. Zu Recht verabschiedeten die Schalker Fans ihr Team mit Pfiffen in die Halbzeitpause.

Mit einer deutlichen Ansprache in der Kabine versuchte Slomka seine indisponierte Mannschaft wachzurütteln. Und so drückte Schalke etwas mehr auf das Tempo, ohne dabei aber hundertprozentig zu überzeugen. Kuranyi (56.) scheiterte nach einem Steilpass von Lincoln zunächst noch am Gäste-Schlussmann Georgi Petkow.

Aber nur zwei Minuten später machte es Lincoln besser: Nach einem weiten Einwurf hatten Larsen per Kopf und danach Kuranyi zum Brasilianer verlängert, der aus der Drehung das 1:1 markierte. Danach taten die Schalker mit Blick auf das Bundesligaspiel am Sonntag beim MSV Duisburg nur noch das Nötigste und brachten das Remis über die Zeit.

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