Uefa-Cup:Stuttgart verliert das "Glücksspiel", kommt aber weiter

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In der "Wasserschlacht von Domzale" ist der VfB Stuttgart nur knapp an einer Blamage vorbeigerutscht und hat den Einzug in die Gruppenphase des Uefa-Cups trotz fast irregulärer Bedingungen geschafft.

Die enttäuschend in die Saison gestarteten Schwaben verloren beim slowenischen Vizemeister NK Domzale zwar mit 0:1 (0:1), zehrten aber bei sintflutartigen Regenfällen und vor einer Geisterkulisse von 2000 Zuschauern vom Hinspielerfolg (2:0).

Plitsch, platsch. Das Fußball-Spiel zwischen Domzale und Stuttgart ähnelte eher "Wasserball". Egal, Hauptsache weiter. Der Stuttgarter Jesper Grönkjaer und Branko Ilic kämpfen um die Kugel. (Foto: Foto: reuters)

Vier Tage nach dem ersten Bundesliga-Heimsieg der Saison (1:0 gegen 1. FC Kaiserslautern) sorgte Dalibor Stevanovic (16.) für den frühen Rückstand der Stuttgarter, die auch aus der Gelb-Roten Karte gegen Domzales Luka Elsner (66.) kein Kapital schlagen konnten.

"So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war ein reines Glücksspiel. Hauptsache ist aber, dass wir weiter sind. Kämpferisch kann man uns nichts vorwerfen", meinte Heiko Gerber nach dem "Wasserballspiel", das Erinnerungen an das Regenmatch bei der WM 1974 zwischen Deutschland und Polen in Frankfurt/Main weckte.

Die Partie hatte noch bis eine Stunde vor dem Anpfiff auf der Kippe gestanden, da seit Mittwochmittag anhaltenden Regenfälle große Pfützen auf dem Platz hinterlassen hatten. Sogar die Feuerwehr musste wegen der defekten Drainage Sonderschichten schieben und versuchte vergeblich, die "Seenlandschaft" mit zweckentfremdeten Werbebanden zu beseitigen.

VfB offensiv aufgestellt

Allerdings hatten sich beide Teams am Donnerstag letztlich für eine Spielaustragung ausgesprochen. Nicht zuletzt, weil der VfB bereits am Sonntag in der Bundesliga bei Borussia Dortmund antreten muss.

Im Duell mit dem Tabellenführer aus Slowenien, der seit 172 Tagen kein Ligaspiel mehr verloren hatte, wollten die Schwaben ihr Heil trotz der schlechten Bodenverhältnisse in der Offensive suchen.

VfB-Trainer Giovanni Trapattoni ließ mit einem 4-3-3-System ungewohnt stürmisch agieren und hatte seine Elf gegenüber dem Sieg gegen Kaiserslautern erneut auf vier Positionen verändert.

Unter anderem brachte "Trap" in der Abwehrkette Gerber für Ludovic Magnin. Die Defensive machte dann auch keine gute Figur, als Stevanovic aus spitzem Winkel die Führung für die Gastgeber besorgte.

Keine Kombinationen

Nur vier Minuten später ließ sich VfB-Abwehrspieler Mathieu Delpierre von einer der vielen Wasserlachen überraschen und hätte um ein Haar ein Eigentor erzielt.

Zu flüssigen Kombinationen und klaren Chancen kam es aber bei Dauerregen kaum. Lediglich Thomas Hitzsperger (11.) und Jon Dahl Tomasson (12.) prüften Domzales Keeper Dejan Nemec, während der Brasilianer Cacau nach einer Stunde nur einen Schritt zu spät kam.

Beim VfB überzeugten Kapitän Zvonimir Soldo und Fernando Meira, Torschütze Stevanovic gefiel bei den Slowenen.

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